1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
KonflikteIsrael

Westjordanland-Grenze zu Jordanien nach Anschlag geschlossen

8. September 2024

An einem Grenzübergang vom Westjordanland zu Jordanien hat ein LKW-Fahrer Schüsse abgegeben und drei Menschen getötet.

Mehrere Polizisten und Einsatzfahrzeuge
Jordanien will den Anschlag am Allenby-Grenzübergang untersuchenBild: Ahmad Gharabli/AFP/Getty Images

Bei einem Anschlag im von Israel besetzten Westjordanland sind an einem Grenzübergang zu Jordanien drei Menschen getötet worden. Die Männer starben an schweren Schusswunden, wie der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mitteilte. Laut Israels Armee handelt es sich um israelische Zivilisten.

Ein LKW-Fahrer, der aus Jordanien eingereist sei, habe das Feuer auf israelische Sicherheitskräfte eröffnet, teilte das israelische Militär weiter mit. Einsatzkräfte hätten ihn getötet. Der Anschlag ereignete sich israelischen Angaben zufolge bei der Allenby-Brücke im Osten des Westjordanlands.

Umfangreiche Grenzschließungen

Israelische Medien berichteten, dass zunächst alle Grenzübergange nach Jordanien im Westjordanland geschlossen worden seien. Jordanien sprach dagegen bisher lediglich von der Schließung der Allenby-Brücke. Das Innenministerium in der Hauptstadt Amman kündigte an, den Vorfall auf der anderen Seite des Grenzübergangs zu untersuchen, wie die Nachrichtenagentur Petra meldete.

Jordanien hat 1994 Frieden mit Israel geschlossen. Das mit dem Westen verbündete arabische Land hat eine große palästinensische Bevölkerung und war mehrfach Schauplatz von Massenprotesten gegen Israel wegen des Krieges in Gaza.

Netanjahu zeigt auf den Iran

"Wir sind von einer mörderischen Ideologie umgeben", sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach Angaben seines Büros. Er bezog sich dabei auf mit dem Iran verbündete militante Gruppen, darunter die islamistische Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon. Beide Gruppierungen werden von vielen westlichen Ländern und auch arabischen Staaten als Terrororganisationen gelistet.

Israelische Razzien im Westjordanland - hier im Flüchtlingslager TulkaremBild: Majdi Mohammed/AP Photo/picture alliance

Seit dem Terrorangriff der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober auf Israel, der den Krieg im Gazastreifen auslöste, hat die Gewalt auch im Westjordanland stark zugenommen. Israel nimmt fast täglich militärische Razzien in dicht besiedelten palästinensischen Wohngebieten vor - und auch die Gewalt radikaler Siedler dort und palästinensische Angriffe auf Israelis haben sich stark erhöht. 

Israelischer Luftangriff im Gazastreifen

Im Gazastreifen wurden unterdessen bei einem israelischen Luftangriff am frühen Sonntag laut Hamas fünf Menschen getötet, darunter zwei Frauen, zwei Kinder und ein hochrangiger Beamter des Zivilschutzes, der der Hamas-Führung untersteht. Bei dem Angriff sei das Haus des stellvertretenden Direktors für den nördlichen Gazastreifen, Mohammed Morsi, im Flüchtlingslager Dschabalia getroffen worden.

Das israelische Militär gab keinen unmittelbaren Kommentar ab. Die Armee erklärte, sie versuche, Zivilisten nicht zu verletzen und ziele nur auf Kämpfer. Nach Darstellung des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums sollen seit Beginn des Krieges mehr als 40.000 Palästinenser im Gazastreifen getötet worden sein. Rund 90 Prozent der 2,3 Millionen Einwohner wurden vertrieben, oft mehrfach. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

fab/se/wa (dpa, ap, rtr)

Redaktionsschluss: 16.30 Uhr - dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.