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WhatsApp-Strafe der EU für Facebook

18. Mai 2017

Ob die Damen und Herren der EU-Kommission eine "Freundschaftsanfrage" von Facebook-Chef Mark Zuckerberg annehmen würden? Das Verhältnis zwischen Brüssel und dem Online-Konzern ist angespannt. Nun gibt es neuen Ärger.

Facebook - WhatsApp
Bild: picture-alliance/dpa/P. Pleul

Die EU-Kommission hat eine Geldbuße in Höhe von umgerechnet 110 Millionen Euro gegen Facebook im Zusammenhang mit der Übernahme des Nachrichtendienstes WhatsApp verhängt. Nach Überzeugung der Kommission hat Facebook irreführende Angaben zum WhatsApp-Deal im Jahr 2014 gemacht. In dem Fall wurde seit sechs Monaten ermittelt. 

Facebook hatte der EU nach der Anmeldung des Kaufs von WhatsApp erklärt, es sei nicht möglich, einen automatischen Abgleich zwischen den Benutzerkonten beider Unternehmen einzurichten. Diese Möglichkeit habe aber in Wahrheit bereits damals bestanden, ist die EU-Behörde inzwischen überzeugt. 

Zustimmung bleibt

Schon im Vorfeld der Bekanntgabe der Strafe hatten etwa die "Financial Times" und das "Wall Street Journal" über den Vorgang berichtet. Ihre Zustimmung zu dem am Ende rund 22 Milliarden Dollar schweren Deal wollten die EU-Behörden aber nicht zurückziehen.

EU-Kommissarin Margrethe VestagerBild: Getty Images/AFP/E.Dunand

Schon im Dezember hatte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager darüber geklagt, das weltgrößte Online-Netzwerk habe im Verfahren zur Freigabe des WhatsApp-Deals "falsche oder irreführende Angaben" gemacht. Sie konnte sich in dieser Annahme bestätigt sehen, als Facebook im August 2016 ankündigte, künftig die Telefonnummern von WhatsApp-Nutzern mit Facebook-Profilen zu verknüpfen. Nun sprach die Kommissarin von einem "klaren Signal an Unternehmen", dass sie die Regeln der EU bei Übernahmen einhalten müssten. Dazu gehöre auch, "korrekte Informationen zu liefern". Eine Stellungnahme von Facebook lag zunächst nicht vor. 

ml/kle (dpa, rtr)

 

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