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Musik

David Guetta ist 50

7. November 2017

Er gehört zu den bekanntesten DJs der Welt. David Guetta bespielt die größten Festivals und feiert gemeinsam mit seinem Publikum in den angesagten Clubs rund um den Globus. Auch mit 50 Jahren noch.

Internationale DJs David Guetta
Bild: Getty Images/C. Ribeiro

Ein Mann, ein Mischpult, eine Bühne. Ein DJ kann ganz schön einsam sein, wenn er auflegt. Auch, wenn Hunderttausende vor ihm herumhüpfen und feiern. Nicht so bei David Guetta: Er macht mit. Er tanzt hinter seinen Reglern, springt hin und her, freut sich wie ein kleines Kind und formt mit den Fingern Herzen. Seine Botschaft: "Liebt euch, feiert und lebt".

Als Produzent im Studio hat er sich bekannte oder unbekannte Musiker und Sänger ins Studio geholt und mit ihnen einen Hit nach dem anderen produziert. Der Franzose feiert am 7.November zwar seinen 50. Geburtstag, kann sich aber auf dem Markt immer noch locker gegen junge Kollegen wie Felix Jaehn oder Martin Garrix behaupten. Und das auf der ganzen Welt, von Berlin bis Tokio, von Ibiza bis Miami. Guetta ist regelmäßiger Gast bei Festival-Blockbustern wie "Tomorrowland", "Coachella" oder "Parookaville". Längst muss nicht er die Stars bitten, mit ihm zu arbeiten, sondern umgekehrt: Snopp Dogg, Sia, Kelly Rowland, Fergie, Justin Bieber, Bruno Mars, Rihanna - um nur ein paar Namen zu nennen - sind beteiligt an seinen größten Hits, seinen "Guetta-Blasters".

Mit Justin Bieber produzierte Guetta 2017 den Hit "2U" Bild: Getty Images/S. Franklin

Erste Partys mit 14

Zu Hause im Keller veranstaltete David Guetta als 14-Jähriger seine ersten Partys. Mit Einlasskontrolle - schließlich waren es ja echte "Clubnights". David legte seine Musik auf und mixte so gut, dass sich sein Talent in Paris herumsprach. Er war 17, als er die angesagten Pariser Clubs bespielen durfte. Bald betrieb er seine eigenen Clubs und veranstaltete verschiedene Partyreihen. Nebenbei produzierte er Platten mit seinen Songs und debütierte äußerst erfolgreich im Pacha, einem weltberühmten Club auf der spanischen Partyinsel Ibiza, wo sich die besten DJs der Welt die Klinke in die Hand geben. Obwohl er schon einige erfolgreiche Songs herausgebracht hatte, schaffte er den ganz großen Durchbruch erst 2009 mit seinem Album "One Love". Denn darauf war ein Song, den er gemeinsam mit Black Eyed Peas-Mastermind Will.i.am produziert hatte: Die Partynummer "I Got A Feeling" wurde ein Chartbreaker und war nur einer von vielen Hits auf dieser Platte.

Mit Guetta in die Top Ten

Bei der Arbeit: Guetta beim "Tomorrowland Brazil"Bild: Imago/Fotoarena/B. Fernandes

Ab da standen die Stars Schlange, um mit dem Franzosen zu arbeiten. Was David Guetta anpackte, machte er zu Gold und Platin. Und schließlich auch zu Preisen: Grammys, World Music Awards, DJ-Awards. Dabei hat er in seiner Karriere erst sechs Studioalben veröffentlicht, die sich allerdings insgesamt etwa acht Millionen Mal verkauft haben. Der Rest sind Remixe und Compilations - weltberühmt sind die DJ-Sets seiner Ibiza-Partyreihe "F...k me I'm famous". Seine erfolgreichste Single war 2009 "Sexy Bitch" mit dem Hip Hopper Akon, die sich mehr als 6,4 Millionen Mal verkaufte.

Kein Techno-DJ

Auch wenn David Guetta mit seiner Musik ein Millionenpublikum erreicht und er mit seiner blonden Mähne junggeblieben und sympathisch rüberkommt, ist er in "echten" Elektronik-Kreisen nicht besonders beliebt. Er mache zuviel Mainstream, wird ihm in der Szene vorgeworfen, in manchen Techno-Clubs darf seine Musik nicht gespielt werden. EDM (Electronic Dance Music) sei keine ernstzunehmende Disziplin, sagen seine Kritiker.

Beim Auftakt der Fußballeuropameisterschaft in Frankreich 2016 erntete er mit seinem Auftritt Hohn und Spott. Zusammen mit Sängerin Zara Larsson präsentierte er die offizielle EM-Hymne "This One's For You" - wie immer - am DJ-Pult. Das störte sehr viele Zuschauer, die lieber gerne "echte" Musiker gesehen hätten. Im Netz wurden Guetta-Fotos mit der Überschrift "I pressed 'play'!!!!" (Ich habe auf "play" gedrückt) herumgereicht. Ein Eigentor, das den erfolgsverwöhnten DJ jedoch nicht aus der Ruhe bringen konnte. Guetta hat genug Freunde im Kollegenkreis, mit denen er auch gemeinsame Tracks produziert, etwa mit dem EDM-Duo Dimitri Vegas & Like Mike oder mit dem deutschen DJ Robin Schulz. Letzterer hat Guetta in der Zeitschrift "Gala" als "Legende" bezeichnet.

Kam nicht so gut an: der Auftritt bei der EM-Eröffnung 2016Bild: Getty Images/C. Rose

Nothing But The Beat

2012 erschien eine Dokumentation mit dem Titel "Nothing But The Beat", die David Guettas Weg vom Club-DJ zum Superstar nachzeichnet. Sie zeigt Guettas Leben zwischen Bühne und Hotelzimmer, Produktionsstudio und Club: "Manchmal wache ich auf und weiß gerade nicht, wo ich bin", erzählt er in der Doku. "Das ändert aber nichts an meinem Tagesablauf. Ich bin in irgendeinem Hotelzimmer und mache meine Beats und spiele abends an allen möglichen Orten und auf Festivals. Für die Leute im Publikum vor mir, die Lust auf Party haben und sich für eine Nacht mal vollkommen aus der Realität kicken, weil sie vielleicht ein schweres Leben haben."

Damit er vor dem Auftritt richtig in Stimmung kommt, hat er sein eigenes Ritual: Bevor er auf die Bühne geht, um dort eine bis anderthalb Stunden zu toben, macht er eine Viertelstunde lang einfach nichts. Er legt sich in einen leeren Raum und entspannt sich. 

Einmal hat David Guetta übrigens eine Tour unterbrochen, weil er seinen USB-Stick vergessen hatte, auf dem sein Set gespeichert war. Sowas wird ihm sicher nie wieder passieren.

Silke Wünsch Redakteurin, Autorin und Reporterin bei Culture Online
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