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WHO beklagt zuviele Antibiotika in der Tiermast

7. November 2017

Alleine in der EU sterben jährlich rund 25.000 Menschen an multiresistenten Keimen. Ein Grund dafür: Antibiotika in der Tiermast, die haufenweise an eigentlich gesunde Schweine, Rinder oder Hühner verfüttert werden.

Tierzucht in Sauenanlage
Bild: picture alliance/dpa/J. Büttner/dpa-Zentralbild/ZB

Es gibt Staaten, in denen 80 Prozent der landesweit eingesetzten Antibiotika in Ställen verfüttert werden, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

In dem Bericht, den sie am Dienstag in Genf vorstellte, empfiehlt die Organisation, vorwiegend solche Antibiotika an Tieren zu verwenden, die für den Einsatz am Menschen kaum in Frage kommen.

So könne die Gefahr reduziert werden, dass resistente Keime entstehen, die für den Menschen gefährlich werden können.

Die missbräuchliche, massenhafte Verwendung der Medikamente in der Tiermast erhöhe die Gefahr, dass antibiotikaresistente Keime entstehen. Insbesondere erkrankte Menschen könnten so nicht mehr wirksam behandelt werden.

Tödliche Keime gar nicht erst entstehen lassen 

"Ein Mangel an wirksamen Antibiotika ist eine ähnlich große Gefahr wie der plötzliche Ausbruch einer tödlichen Krankheit", warnt WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Der weitgehende Verzicht auf Antibiotika könne Resistenzen deutlich senken. Statt Medikamente zu geben, sollten Landwirte eher auf hohe Hygienestandards in den Ställen achten. Das könne die Krankheitsrate unter Tieren wirksam senken.

In Deutschland und der Europäischen Union herrschen vergleichsweise strikte Auflagen für die Verwendung von Antibiotika. In Deutschland konnte die an Tierärzte abgegebene Menge seit 2011 mehr als halbiert werden, heißt es nach Angaben des Agrarministeriums. 

fs/jh (dpa)

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