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WHO hebt weltweiten Corona-Gesundheitsnotstand auf

5. Mai 2023

Mehr als drei Jahre nach Beginn der Pandemie: Es gibt genug Mittel, um mit COVID-19 fertig zu werden, heißt es aus Genf.

Iran Teheran | Passanten mit Mund-Nase-Masken (19.07.2021)
Passanten in Teheran (2021): Maskentragen und Abstand gelten weiter als wirksame Maßnahmen zum Schutz vor CoronaBild: Morteza Nikoubazl/NurPhoto/picture alliance

Die Corona-Pandemie gilt nicht mehr als internationaler Gesundheitsnotstand. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, teilte in Genf die Aufhebung der höchsten Alarmstufe mit, die bei einer Bedrohung verhängt werden kann.

"Die Pandemie folgt seit einem Jahr einem nachlassenden Trend", sagte Tedros und verwies auf die gestiegene Immunität durch Impfungen und Infektionen. Konkrete Auswirkungen hat die Entscheidung nicht, weil jedes Land für sich bestimmt, welche Schutzmaßnahmen es verhängt.

Das Virus Sars-CoV-2 ist damit nicht besiegt, wie Tedros betonte. Es zirkuliert weiter in der Welt, ist gefährlich und kann jederzeit noch gefährliche Varianten entwickeln. Dennoch folgte die WHO der Empfehlung eines unabhängigen Expertenausschusses, weil sie überzeugt ist, dass die Welt gute Werkzeuge hat, um die Menschen vor dem Virus zu schützen.

WHO-Chef Tedros (Archiv): "Die Pandemie folgt seit einem Jahr einem nachlassenden Trend"Bild: Esa Alexander/REUTERS

Dazu gehören neben den Impfstoffen und Medikamenten auch Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Masken oder das Abstandhalten in vollen und schlecht belüfteten Innenräumen. Allein das solidarische UN-Impfprogramm COVAX hat einer Analyse zufolge bis Ende 2022 in Ländern mit niedrigen Einkommen 2,7 Millionen Menschenleben durch Corona-Impfungen gerettet. Nach WHO-Statistiken erleben deutlich weniger Menschen einen schweren Verlauf der Krankheit COVID-19 als zu Beginn der Pandemie, als es noch keine Impfstoffe und Medikamente gab.

Trotzdem wurden nach Angaben der WHO allein vom 3. bis 30. April dieses Jahres nahezu 2,8 Millionen neue Infektionen und mehr als 17.000 Todesfälle gemeldet. Da aber in vielen Ländern kaum noch getestet wird, gilt dies nicht als akkurates Bild der Lage.

WHO: Nicht zur Tagesordnung übergehen

Die WHO appelliert nach wie vor an die Regierungen, nicht zur Tagesordnung überzugehen. Seit Monaten bittet sie, dass mehr Corona-Tests durchgeführt und Viren genetisch untersucht werden. Nur so sei eine Übersicht über die Verbreitung möglicher neuer Varianten möglich.

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Als die WHO den Corona-Gesundheitsnotstand am 30. Januar 2020 ausrief, waren außerhalb Chinas rund 100 Infektionen in rund 20 Ländern bekannt und keine Todesfälle. Inzwischen wurden der WHO zufolge weltweit rund 765 Millionen Infektionen und gut 6,9 Millionen Todesfälle gemeldet. Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer viel höher ist. Unter anderem werden Todesursachen nicht überall korrekt zugeordnet.

Die WHO hat seit 2005 sieben Mal einen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Der Corona-Notstand war der zweitlängste. Der längste gilt für Polio und besteht seit 2014. Seit Juli 2022 gilt auch eine Notlage wegen Affenpocken. Notlagen wurden auch wegen des Influenza-A-Virus H1N1 (2009-2010), wegen Ebola in Westafrika (2014-2016), Zika (2016) und Ebola in der Demokratischen Republik Kongo (2019-2020) ausgerufen.

uh/AR (dpa, rtr, afp)

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