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Politik

WHO sieht beim Coronavirus keine Pandemie

24. Februar 2020

Die Weltgesundheitsorganisation bleibt gelassen: Trotz zahlreicher neuer Infektionen mit dem Coronavirus weltweit handele es sich um Epidemien in den jeweiligen Ländern. Deutschland ist offenbar gewappnet.

Schweiz WHO  Coronavirus Covid-19
Der WHO-Chef Tedros Adhanom GhebreyesusBild: picture-alliance/dpa/S. di Nolfi

Es sei sehr ermutigend, dass die Fallzahlen in China zurückgingen, sagte WHO-Chef Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Die Ausbreitung des Virus könne noch gestoppt werden. Die Zahlen aus Italien, dem Iran und Südkorea seien gleichwohl sehr beunruhigend, sagte er.

Nach seiner Einschätzung handele es sich bislang nicht um eine Pandemie, sondern um Epidemien in einzelnen Ländern. Mit Pandemie bezeichnet man die Verbreitung eines neuen Virus auf der ganzen Welt. Es gebe bislang keine unkontrollierte globale Ausweitung des Virus, sagte Tedros. Von einer Pandemie zu sprechen würde Angst schüren und es sei im Prinzip unerheblich, sagte Tedros. "Es würde kein Menschenleben retten."

DNA des Virus' hat sich nicht geändert

Die WHO habe bereits mit der Ausrufung einer gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite ihre höchste Alarmstufe verhängt. Jetzt sei es an der Zeit, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten. "Allein verliert jeder, zusammen können wir gewinnen", sagte Tedros.

Die WHO-Experten, die zusammen mit chinesischen Kollegen die betroffenen Provinzen in China besucht haben, seien mit wichtigen Erkenntnissen zurückgekehrt, sagte Tedros. Sie seien zu dem Schluss gekommen, dass der Ausbruch in China Ende Januar seinen Höhepunkt erreicht und überschritten habe. Die DNA des Virus habe sich nicht erheblich verändert. Die Mortalität außerhalb von Wuhan liege bei 0,7 Prozent. Menschen mit milden Symptomen erholten sich in zwei Wochen, solche mit schweren Symptomen brauchten drei bis sieben Wochen.

Gesundheitsminister Jens Spahn (Archiv): "Deutschland ist bestmöglich vorbereitet"Bild: Imago Images/photothek/T, Koehler

Angesichts der Ausbreitung des Erregers "SARS-CoV-2" im Norden Italiens mit insgesamt sechs Todesfällen bereitet sich die Bundesregierung auf eine gravierendere Lage in Deutschland vor. Die Epidemie sei in Europa angekommen, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn in Berlin. Man müsse damit rechnen, dass sie sich auch in Deutschland ausbreiten könne. Deutschland sei aber bestmöglich vorbereitet.

nob/qu (dpa, rtr, afp)

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