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Politik

WHO will mehr Daten zu Corona in China

31. Dezember 2022

Peking sei gebeten worden, mehr präzise Daten zur aktuellen Corona-Infektionswelle in Echtzeit zu erheben. Dabei gehe es der WHO auch um einen Überblick zu möglichen Virusvarianten.

Corona-Test in Chongqing bei Schanghai
Corona-Test in Chongqing bei Schanghai in der vergangenen WocheBild: Noel Celis/AFP

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) forderte bei einem Treffen mit Vertretern chinesischer Gesundheitsbehörden detailliertere und schnellere Lageberichte zum Infektionsgeschehen in der Volksrepublik ein. Bei dem Austausch am Freitag sei die chinesische Seite zum wiederholten Mal darum gebeten worden, präzise Daten in Echtzeit zu erheben und mit der WHO zu teilen, schrieb die in Genf ansässige Organisation.

Dabei gehe es unter anderem um Informationen zur genetischen Sequenzierung positiv getesteter Fälle, um einen besseren Überblick über kursierende Virusvarianten zu gewinnen, sowie um Zahlen zu Patienten in Krankenhäusern und Intensivstationen, Todesfällen und Impfraten. Es sei wichtig, die Lage "genau zu überwachen und Daten rechtzeitig zu veröffentlichen, um China und der Weltgemeinschaft zu helfen, passende Risikoeinschätzungen vorzunehmen und effektive Maßnahmen zu ergreifen".

Laut Schätzungen: 248 Millionen Menschen in China infiziert

Nach fast drei Jahren äußerst strikter Vorkehrungen hatte Chinas Führung am 7. Dezember abrupt ein Ende ihrer umstrittenen Null-COVID-Politik verkündet. Nach offiziell unbestätigten internen Schätzungen haben sich allein in den ersten drei Dezemberwochen 248 Millionen Menschen oder 18 Prozent der Bevölkerung infiziert. Westliche Experten rechnen im neuen Jahr mit bis zu einer Million Corona-Toten in China. Manche Wissenschaftler warnen zudem, die Corona-Welle könnte neue Varianten hervorbringen, die dann ihren Weg in andere Länder finden würden.

Informationsvermittlung zum Umgang mit Corona-Infektionen in Huaian am vergangenen SonntagBild: cnsphoto via REUTERS

Immer mehr Länder führen Tests für Reisende aus China ein

Die Europäische Union, der ein EU-weiter Ansatz bislang fehlt, hatte zu der Corona-Welle in China zuletzt am Donnerstag beraten. Anschließend rief EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides die Staaten dazu auf, ihre nationalen Maßnahmen zur Überwachung des Virus zu überprüfen und gegebenenfalls wieder hochzufahren. Voraussichtlich in der kommenden Woche soll bei einem Krisentreffen das weitere Vorgehen innerhalb der EU besprochen werden.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hielt eine Verschärfung der Einreiseregeln für Deutschland zuletzt für "noch nicht notwendig", kündigte aber ein engmaschiges "Varianten-Monitoring" an den europäischen Flughäfen an. Zuletzt hatten Frankreich und Großbritannien eine Testpflicht angekündigt, nachdem zuvor bereits Italien, Spanien, die USA, Indien und Südkorea Beschränkungen für Reisende aus China eingeführt oder in Aussicht gestellt hatten. Auch auch Australien und Kanada machen einen negativen Corona-Test zur Voraussetzung für Einreisen aus China.

qu/jj (dpa, afp, rtr)

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