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Politik

Kampf gegen die "C-Star" auch in Tunesien

7. August 2017

Ein Gewerkschaftsverband wie auch Fischer haben ein Einlaufen des Schiffes der Flüchtlingsgegner in Tunesiens Häfen bisher verhindert. Doch noch ist fraglich, ob sich die rechtsextremen Schiffer schon geschlagen geben.

Protest gegen die Ankunft der "C-Star" Ende Juli an der Küste von Catania in Sizilien  (Foto: picture alliance/dpa/O. Scardino)
Protest gegen die Ankunft der "C-Star" Ende Juli an der Küste von Catania in Sizilien Bild: picture alliance/dpa/O. Scardino

In Tunesien hat sich eine mächtige Arbeiterorganisation an der Blockade eines Schiffs rechtsextremer Flüchtlingsgegner aus Deutschland, Frankreich und Italien beteiligt. Der mit dem Friedensnobelpreis 2015 ausgezeichnete Gewerkschaftsdachverband UGTT rief dazu auf, die Landung der von sogenannten Identitären gecharterten "C-Star" abzuwehren.

Auch Transportministerium will "C-Star" nicht haben

In dem Gewerkschaftsaufruf hieß es: "Lasst nicht das Rassismus-Schiff die tunesischen Häfen besudeln! Vertreibt sie, wie es eure Brüder in Zarzis und Sfax getan haben!" Dort konnten Fischer bislang ein Anlegen der "C-Star" verhindern. Das Schiff befand sich unterdessen nach Angaben von Tracking-Portalen zur Auswertung maritimer Daten südöstlich des Hafens Sfax am Rand der tunesischen Hoheitsgewässer und bewegte sich nicht.

Wie die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf den Hafendirektor von Zarzis, Karim Nouira, berichtet, hat das Transportministerium verfügt, dass dem Schiff das Einlaufen in sämtliche Handelshäfen verwehrt werden soll. Nouira zufolge hatte die "C-Star" nicht um Landung in Zarzis gebeten, sondern ist Richtung Norden nach Sfax gefahren.

Eine "Seeschlacht" der besonderen Art: Die Besatzung der "C-Star" will Flüchtlinge von Europa fernhalten... Bild: picture-alliance/dpa/K. Postasi

Die rechtsextreme Identitäre Bewegung und speziell eine Gruppe namens "Defend Europe" wollen Migranten mit dem Schiff "C-Star" abfangen und in ihre Heimatländer zurückbringen. Am Wochenende verfolgten die Identitären vor der libyschen Küste das zur Seenotrettung eingesetzte Schiff "Aquarius" der beiden Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen. Über Funk forderten die rechtsextremen Aktivisten die Besatzungen der "Aquarius" auf, das Gebiet im Mittelmeer zu verlassen. Die gleiche Aufforderung ging auch an die "Golfo Azzuro" der spanischen Hilfsorganisation Proactiva Open Arms. Vor der Küste Libyens starben seit 2014 mehr als 14.000 Flüchtlinge, einschließlich solcher, die als vermisst gelten.

"C-Star" stößt Drohungen gegen Seenotretter aus 

Die Identitären begründeten ihre Aktion damit, dass die Nichtregierungsorganisationen (NGOs) Schleppern zuarbeiteten. Diese würden an den Migranten "Millionen" verdienen. In einem Funkspruch hieß es: "Wir werden euch überwachen. Die Zeiten, als niemand sah, was ihr macht, sind vorbei". An den Flanken der "C-Star" haben die Identitären zwei große Banner befestigt, auf denen es in englischer Sprache heißt: "Schluss mit dem Menschenhandel!" und "Ihr werdet Europa nicht zu eurer Heimat machen". Das Schiff war vergangene Woche im zyprischen Hafen Famagusta festgesetzt worden. Später nahm es Kurs auf Nordafrika.

...die "Aquarius" will in Not geratene Flüchtlinge retten und nach Italien bringen Bild: DW/D. Pundy

Hinter der Aktion "Defend Europe" stehen deutsche, französische, italienische und schweizerische Mitglieder der Identitären Bewegung. In Deutschland werden die Identitären wegen ihrer völkischen Ideologie vom Verfassungsschutz beobachtet. Die Rechtsextremisten hatten ihre Kampagne Mitte Mai im Internet gestartet und seither bei Unterstützern rund 170.000 Euro eingesammelt.

sti/ust/pab (afp, dpa, ap)

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