Stephen Hawking war eine Art Popstar der Wissenschaft und immer für einen Scherz zu haben. Er spielte sich selbst in einer Folge von "Raumschiff Enterprise" und wirkte bei den "Simpsons" mit. Bestsellerautor war er auch.
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Stephen Hawking: Star der Popkultur
Der am 14. März verstorbene britische Astrophysiker war nicht nur ein Bestsellerautor, sondern auch eine unverwechselbare Figur der Popkultur. Hier sind ein paar Werke, die ihn zum Rockstar gemacht haben.
'Eine kurze Geschichte der Zeit' (1991)
Inspiriert von Hawkings Bestseller "Eine kurze Geschichte der Zeit" (1988), in dem der Wissenschaftler seine Theorien zur Kosmologie vorstellt, portraitiert der gleichnamige Dokumentarfilm von Regisseur Errol Morris vor allem das Leben des bekannten Astrophysikers. Der Film beinhaltet unter anderem die Musik des minimalistischen Komponisten Philip Glass.
Bild: picture-alliance
'Hawking' (2004)
Benedict Cumberbatch war der erste Schauspieler, der die Rolle des berühmten Physikers spielen durfte. Sein Auftritt im BBC-Fernsehfilm "Hawking" über dessen Jahre als Doktorand führte zu seiner ersten Nominierung für den BAFTA Award als bester Schauspieler. Das Foto zeigt Hawking und Cumberbatch bei einem Empfang zur Unterstützung der Motor Neurone Disease Association im Buckingham Palace 2015.
Bild: picture-alliance
'Die Entdeckung der Unendlichkeit' (2014)
Eddie Redmayne gewann den Oscar als bester Schauspieler für seine Darstellung von Hawking in "Die Entdeckung der Unendlichkeit". James Marschs konstruierte seinen Film aus den Memoiren von Hawkings Ex-Frau Jane Hawking. In "Mein Leben mit Stephen Hawking: Die Liebe hat elf Dimensionen" beschreibt sie das Leben mit ihm, seinen frühen Erfolg in der Physik und seine ALS-Diagnose.
Bild: Focus Features/Liam Daniel
'Stephen Hawking's Universum' (2010)
Die sechsteilige Dokumentarfilmreihe des Discovery Channels erforscht die Vision des großen Wissenschaftlers. Zusammen mit anderen Experten stellt Hawking seine aktuellen Ansichten über den Urknall, die Ursprünge des Universums oder auch Zeitreisen und Aliens dar.
Bild: picture-alliance/D.Parry
'Die Simpsons'
Die beliebte Cartoon-Serie ist bekannt für ihre Gastauftritte von Stars aus der Popkultur; Hawking erschien gleich in mehreren Folgen. In der Folge "They Saved Lisa's Brain" rettet er Lisa mit einem speziellen Rollstuhl, der so ausgestattet ist, dass er fliegen kann. Am Ende der Folge fragt Homer seine Tochter: "Hattest du Spaß mit deinem Roboterfreund?"
Bild: picture-alliance
'Futurama'
Auch in der animierten Science-Fiction-Comedyserie "Futurama" gastierte Hawking mehrfach und verlieh seinem Charakter seine Stimme. In dieser Episode diskutiert sein Kopf (links) mit den Gehirnen anderer Intellektueller auf einer wissenschaftlichen Tagung über einen Riss im Universum.
'Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert' (1993)
In der TV-Serie, die von 1987 bis 1994 lief, erschien Hawking als sein eigenes Hologramm in einer Episode der sechsten Staffel und spielte Poker mit den Hologrammen von Isaac Newton und Albert Einstein. Der Starphysiker war der einzige Gast in der Star Trek Serie, der sich selbst spielte.
Bild: Paramount
'Superhero movie' (2008)
Der Parodiefilm über das Superhelden-Genre beinhaltet eine Parodie auf Hawking selbst. Sein Charakter, gespielt vom Schauspieler Robert Joy, der auf der Wissenschaftsmesse einer High School auftaucht, wirkt ziemlich oberflächlich - er verhält sich unerwartet unhöflich und schockiert jeden in der Schule. Er wird sogar geschlagen, weil er so vulgär ist, hält am Ende aber eine herzliche Rede.
'Monty Python Live (Mostly)' (2014)
Hawking hatte auch in der Reunion-Show der britischen Comedy-Kultgruppe Monty Python einen Gastauftritt. Für den "Galaxy Song" wurde er in einem vorab aufgenommenen Video in seinem Rollstuhl gezeigt und sang das Lied, nachdem er einen anderen Starphysiker, Brian Cox, überfahren hatte. Danach reist er weiter durch den Weltraum.
Pink Floyds 'Division Bell' (1994)
Die englische Rock-Band Pink Floyd sampelte Hawkings markante mechanische Stimme in mehreren Songs. Zum ersten Mal griffen sie die Stimme des Physikers 1994 in dem Song "Keep Talking" aus dem Album "The Division Bell" auf. Zehn Jahre später kann man Hawking dann nochmal im Song "Talkin' Hawking" aus dem Album "The Endless River" hören.
Bild: DW/J. von Larcher
Radio Version von 'Per Anhalter durch die Galaxis' (2018)
Die computergenerierte Stimme von Hawking wurde im Laufe der Jahre von vielen verschiedenen Medien aufgegriffen - von der Werbung bis hin zu Videospielen. In der neuen BBC Radio 4-Reihe "Per Anhalter durch die Galaxis", die seit März ausgestrahlt wird, verlieh er dem Charakter von The Guide Mark II seine Stimme.
Mit "Eine kurze Geschichte der Zeit" (1988) schrieb Stephen Hawking, der am 14. März 2018 gestorben ist, ein Buch über Kosmologie für Menschen, die nichts von komplizierten wissenschaftliche Theorien verstehen. Es wurde ein Bestseller, der sich in 20 Jahren über zehn Millionen Mal verkaufte.
Kurz darauf drehte Regisseur Errol Morris einen Dokumentarfilm über das Leben Stephen Hawkings, in dem er den Blick auf die Kindheit des berühmten Astrophysikers lenkte und erklärte, wie dieser, gelähmt und im Rollstuhl sitzend, dennoch zu einem der größten Wissenschaftler unserer Zeit werden konnte.
Auf der Release-Party für die Videoausgabe des Morris-Films fand Leonard Nimoy alias Mister Spock aus "Star Trek" heraus, dass Hawking gerne selbst in der Serie auftreten würde. So kam es, dass der Astrophysiker schließlich 1993 in einer holographischen Version von sich selbst in "Star Trek" zu sehen war, gemeinsam mit Schauspielern, die Albert Einstein und Isaac Newton darstellten.
Stimme mit Wiedererkennungswert
Obwohl Hawking im Laufe der Jahre eine natürlicher klingende Stimme hätte bekommen können, wurde der computerbasierte Sound, der speziell für ihn in den späten 1980er Jahren entwickelt worden war, zu seinem Markenzeichen.
Im Jahr 2014 fragte ihn Queen Elizabeth, warum er denn einen amerikanischen Akzent benutzte, woraufhin der britische Wissenschaftler scherzte, seine Stimme sei "urheberrechtlich geschützt" und er könne sie nicht ändern.
Nicht nur Hawking identifizierte sich stark mit seiner Science-Fiction-Stimme. Auch der Rest der Welt hatte bei ihrem unverwechselbaren Klang sofort sein Gesicht vor Augen, weshalb seine Cameo-Auftritte in verschiedenen Filmen, TV-Shows, Werbespots oder Liedern auch so leicht zu erkennen sind.
Letzte Videobotschaft
Die Universität Cambridge veröffentlichte am Mittwoch eine Videobotschaft mit Fotos und Aussagen von Hawking, die der Physiker im letzten Jahr bei einer Konferenz anlässlich seines 75. Geburtstags gesagt hatte.
„Es war eine großartige Zeit, um am Leben zu sein. Unser Bild des Universums hat sich in den letzten 50 Jahren umfassend verändert und ich bin glücklich, wenn ich einen kleinen Beitrag leisten konnte", so Hawking in dem Video.
"Schaut zu den Sternen und nicht hinab auf Eure Füße. (...) Seid neugierig, und wie schwer auch immer das Leben scheinen mag, so gibt es doch immer etwas, das ihr tun und worin ihr erfolgreich sein könnt. Es kommt darauf an, nicht aufzugeben.“ Hawking, der Zeit seines Lebens für seine humorvolle und selbstironische Art bekannt war, wusste, wovon er sprach - er erkrankte bereits als junger Erwachsener an der unheilbaren Nervenkrankheit ALS.
Die letzte Botschaft des Physikers wurde bereits in den ersten drei Stunden nach seiner Veröffentlichung über eine halbe Million Mal angesehen.