Der eskalierende Konflikt in Nahost, der russische Überfall auf die Ukraine - die Schrecken des Krieges sind allgegenwärtig. Aber was erzählen Bilderbücher über den Krieg? Und mit welchen Botschaften für die Kinder?
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Der Krieg ist überall, sogar auf der Frankfurter Buchmesse, die am Sonntag (22.10.2023) zu Ende ging und an deren Ständen auch zahllose Bilderbücher zu Krieg, Flucht und Vertreibung präsentiert wurden, vorzugsweise Neuerscheinungen. Doch selbst die Klassiker - einige längst mit Preisen ausgezeichnet - machten erneut von sich reden. "Denn", so sagt Anne Bender im DW-Gespräch, Programmleiterin beim führenden Hamburger Carlsen-Verlag, "Krieg ist unser Thema der Stunde."
"Warum?", hat etwa der russische Illustrator und Autor Nikolai Popov (1938-2021) sein wunderbares Bilderbuch genannt, das bereits 1995 erschien, nur wenige Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. In eindringlichen Bildern erzählt es vom eskalierenden Streit zwischen Frosch und Maus um eine schöne Blume. Von der Blumenwiese bleibt - viele verlustreiche Feldzüge später - nur ein rauchendes Schlachtfeld. Die Zerstörung ist total, Schmerz und Leid grenzenlos. Frosch und Maus sitzen da, über ihnen steht ein Wort: "Warum?"
Im Krieg gibt es nur Verlierer
Die Botschaft Popovs ist eindeutig: Im Krieg gibt es nur Verlierer. Seit 2015 erscheint "Warum?" in zwei Versionen - mal mit, mal ohne Text - bei minedition in Zürich, Paris und New York. Seit Beginn des Ukraine-Krieges sei die weltweite Nachfrage nach dem Buch, oder besser: Antikriegs-Buch, sprunghaft gestiegen, sagt Verleger Didier Teyras im DW-Interview. "Kein Wunder, in 15 Bildern ist alles gezeigt", so Teyras, "und Kinder verstehen sehr, sehr wohl…!"
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Das ist harter Stoff, besonders für die Jüngeren, aber eben auch eine Aufforderung, mit Kindern über das schwierige Thema "Krieg" zu reden. Nicht weniger anrührend ist Claude K. Dubois' Buch "Akim rennt". Es erzählt die Geschichte eines kleinen Jungen, dessen Zuhause im feindlichen Bombenhagel untergeht. Akim kann fliehen, verliert alle Menschen, die er liebt. Am Ende, in einem fernen Flüchtlingslager, geschieht das Wunder: Akim findet seine Mutter. Die Belgierin Dubois erhielt für "Akim rennt" 2014 viele Preise, darunter den Deutschen Jugendliteraturpreis. Es ist berührend geschrieben und illustriert.
Kriterien für ein gutes Bilderbuch
Doch was macht ein gutes Bilderbuch aus, zumal beim Thema Krieg, das per se bei uns allen große Ängste weckt? "Wichtig sind eine Identifikationsfigur und eine gute Geschichte", sagt die Kölner Bilderbuchexpertin Maria Linsmann. "Ein Bilderbuch zum Thema Krieg muss verständlich erklären, ohne zu banalisieren. Es sollte zugleich der Trauer und Schwere des Themas entsprechen." Und idealerweise gebe es, wie bei "Akim rennt", ein Hoffnung stiftendes "Happy End".
Damit konnten deutsche Bilderbücher während der Nazizeit zwischen 1933 und Kriegsende 1945 nicht dienen. Die Macher von Kinder- und Jugendliteratur wollten ihre Werke gezielt dafür benutzen, um die Jüngsten ideologisch zu beeinflussen, wie die Bielefelder Literaturwissenschaftlerin Petra Josting in einem 2008 erschienenen Aufsatz schrieb. "Schon Kleinkinder", so Josting, "sollten in 'völkischem' Sinn indoktriniert und politisch erzogen werden, um so bereits im Vorschulalter rassisches Denken, 'Volksverbundenheit', Führerkult sowie Begeisterung für Militär und Technik, aber auch Natur- und Heimatliebe zu wecken."
Die Propaganda der Nazis
Tatsächlich aber überwogen damals idyllische Kindheitsdarstellungen und Geschichten von vermenschlichten Tieren oder beseelten Pflanzen. Eine gefährliche Ausnahme bildeten jedoch die im Stürmer-Verlag erschienenen Bilderbücher "Trau keinem Fuchs auf grüner Heid und keinem Jud bei seinem Eid" (1936) von Elvira Bauer und "Der Giftpilz" (1938) von Ernst Hiemer. Beide Bücher stellten Juden als Verbrecher, Diebe und Lügner dar.
Propaganda für die Kleinsten
Bilderbücher sollten zwischen 1914 und 1918 auch die Kleinsten in Europa für den Weltkrieg begeistern. Nur vereinzelt gab es moderate Töne.
Bild: DW/S. Hofmann
Papa ist im Krieg
Als im August 1914 Europa - und danach die ganze Welt - gegeneinander in den Krieg zog, da ging dies auch an den Kindern nicht vorüber. Schließlich waren es ihre Väter und Brüder, die als Soldaten in den Kampf zogen - und die Familie allein ließen. Kein Wunder also, dass etliche Kinder- und Jugendbücher aus dieser Zeit vom Krieg handeln. Wie dieser dargestellt wird, ist jedoch ganz verschieden.
Bild: DW/S. Hofmann
Von Helden und anderen Märchen
Dies zeigt die Ausstellung "Das Kinderbuch erklärt den Krieg" im Bilderbuchmuseum Troisdorf anhand von knapp 200 Büchern, Broschüren und Bilderbogen. "Es gibt Hurra-patriotische und kriegshetzerische Literatur für alle Altersklassen, es gibt aber auch moderate Töne und Bücher, die daran gemahnen, dass auch die Feinde Menschen sind", sagt Kuratorin Carola Pohlmann.
Bild: DW/S. Hofmann
Vom deutsch-französischen Krieg zum Nationalsozialismus
Die Exponate reichen von Ende des deutsch-französischen Kriegs 1871 bis zu Hitlers Machtergreifung 1933. Dadurch wird die langfristige Prägung mehr als einer Generation sichtbar, die mit Kriegsliteratur aufgewachsen ist. Ein Schwerpunkt liegt aber auf den vier Jahren des Ersten Weltkriegs. Im Bild: Das "Lustige Kriegskinderbuch" von 1916. Wirklich humorvoll geht es dennoch selten zu ...
Bild: DW/S. Hofmann
Humor im Krieg? Fehlanzeige
Die Briten sind eigentlich bekannt für ihren schwarzen Humor. Das gilt auch für Kinderbücher. "Doch während des Krieges", diesen Eindruck hat Carola Pohlmann nach den etlichen Büchern, die sie für die Ausstellung ausgewertet hat, "scheint selbst ihnen angesichts all der Schrecklichkeiten der Humor ausgegangen zu sein. Ein Verlust für die Kinderliteratur."
Bild: DW/S. Hofmann
Krieg zum Nachspielen
Viele Kinderbücher haben einen spielerischen Charakter - wie das französische Kinderbuch vom Rotkäppchen, das für Frankreich steht, und das sich gemeinsam mit seinen Freunden Belgien und England gegen den Bösen Wolf Deutschland wehrt. In deutschen Kinderbüchern wird auch Krieg gespielt (siehe Bild) - häufig wird er darin dargestellt als leicht zu gewinnende Sache.
Bild: DW/S. Hofmann
Karten- und Brettspiele
Gespielt wurde Krieg nicht nur in Büchern, sondern auch in Form von Brett- oder Kartenspielen, wie dieses hier vom "Schwarzen Peter von Serbien". Hinter den Kriegsspielen stand dabei durchaus nicht nur der propagandistisch-erzieherische Aspekt, sondern auch ein kommerzieller: Mit dem Krieg ließ sich aus Sicht der Verlage gut Geld verdienen.
Bild: DW/S. Hofmann
Unterrichtsfach: Krieg
Nicht nur zu Hause wurden die Bücher gelesen, gerade in der Schule stimmten Lehrer patriotisch auf den Krieg ein. Häufig fiel der Unterricht jedoch aus, weil in den Schulen ein Lazarett eingerichtet wurde – oder weil es weder Kohle noch Holz zum Heizen gab. Die Kinder wurden statt dessen in die Kriegswirtschaft einbezogen und mussten z.B. Feldarbeit leisten.
Bild: DW/S. Hofmann
Mädchenbücher
Ein Großteil der Kriegsliteratur sollte an die Abenteuerlust der Jugend appellieren - und richtete sich nach dem damaligen Rollenverständnis in erster Linie an Jungen. Doch auch Mädchen wurden als Zielgruppe erkannt. Diese Bücher spielen in erster Linie an der so genannten "Heimatfront" - wie die Geschichte von "Trotzkopf" oder vom "Nesthäkchen", das den Krieg in Berlin erlebt.
Bild: DW/S. Hofmann
Zwischen Schnelldruck und Kunst
"Die Zeichner standen zum Teil unter großem Zeitdruck, wenn auf einzelne Schlachten eingegangen werden sollte", sagt der Kinderbuchforscher und Co-Kurator Friedrich C. Heller. Französische Bücher seien aber durchweg von auffallend hoher Qualität. Im Bild: Der deutsche Einmarsch in Belgien, im französischen Kinderbuch dargestellt durch den deutschen Stiefel, der das kleine Lüttich niedertrampelt.
Bild: DW/S. Hofmann
Broschüren und Kriegsaufrufe
Auch in etlichen Broschüren und Werbeplakaten tauchten Kinder auf - wie in diesem Werbedruck von 1915. Unter dem Bild stand der Text: "Wir lassen uns nicht aushungern." Die Kriegswohlfahrt rief damit zur Spende für die Speisung von Kleinkindern auf. Denn eines darf nicht vergessen werden: Die Kinder kannten den Krieg nicht nur aus Büchern - sie erlebten ihn täglich mit.
Bild: DW/S. Hofmann
Von Euphorie keine Spur mehr
Mit dem Fortschreiten des Krieges werden auch die Darstellungen in den Kinder- und Jugendbüchern düsterer. Im Kontrast zu den "lustigen" Kriegsgeschichten, in denen die Helden einen schnellen Sieg erringen, wird 1917/18 - zumindest in einigen Publikationen - nun ein realistisches Bild der Grausamkeiten dieses ersten modernen Krieges mit Einsatz von Giftgas und Panzern gezeichnet.
Bild: DW/S. Hofmann
Die Kathedrale von Reims
Auch pazifistische Literatur entsteht - wenn auch in geringerem Ausmaß. Müde vom Krieg sehnen sich offenbar auch die Autoren von Kinderbüchern nun nach Frieden. In der französischen Publikation "Reims. La Cathédrale" entsteht der Traum einer heilen Welt, in der die zerstörte Kathedrale - lange Zeit das Symbol der deutschen Barbarei in Frankreich - aufersteht und die Völker vereint.
Bild: DW/S. Hofmann
Frieden? Nur für kurze Zeit
Am 11. November 1918 schließlich unterzeichnet das Deutsche Reich den Waffenstillstand von Compiègne mit Frankreich und England. Doch der Frieden sollte nicht lange halten. Etliche der Jungen, die während des Ersten Weltkriegs Kinderbücher gelesen hatten, zogen 1939 als Soldaten in den Krieg.
Bild: DW/S. Hofmann
Vom Bilderbuchkrieger zum realen Soldaten
"Wenn ich als Kind immer wieder bestimmte Bildeindrücke bekommen habe, dann prägen sie wahrscheinlich auch mein Selbstverständnis als Soldat oder als Kämpfender", vermutet Kinderbuchforscher Heller. "Die Macht der Bilder und Texte ist nicht zu unterschätzen."
Bild: DW/S. Hofmann
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Die Instrumentalisierung von Literatur, vor allem aber von Kinder- und Jugendliteratur für politische Zwecke war keine Erfindung der Nazis. Schon vor und während des Ersten Weltkriegs (1914-1918) fanden Kriegs-Bilderbücher ihr Publikum. Gefragt waren Pathos und Siegeszuversicht: Blumenbekränzte Freiwillige etwa, die fröhlich winkend in den Krieg ziehen, bevölkerten die Titelseite von Rudolf Presbers "Vater ist im Kriege" (1915). Emma Müllers "Der große Teich oder Die eifersüchtigen Knaben. Eine Kriegskindergeschichte" (1914) schildert den Weltkrieg allegorisch als belustigenden Kinderstreit am Teich. Für die Allerkleinsten erschien "Hansemann macht mobil. Feldgraue Kindergeschichten" (1915) von Luise Glass oder "Sonnenstrahlen fürs Kinderherz". Allerlei aus Krieg und Frieden" (1916-1918).
Seither hat sich die Welt des Bilderbuches weitergedreht. Für Erstleser erschien ganz aktuell "Zari & Nivaan", eine Fluchtgeschichte von Kilian Leypold und Nour Altouba. Anja Reumschüssels frisch erschienener Jugendroman "Über den Dächern von Jerusalem" spielt vor dem Hintergrund des jahrzehntealten Nahost-Konflikts (beide Carlsen-Verlag). "Was ist Krieg?" fragt der katalanische Autor und Illustrator Eduard Altarriba. Sein Kindersachbuch, das 2022 bei Beltz in Hildesheim erschien, gibt Antworten. Mit starken Illustrationen und klaren Texten klärt Altarriba darüber auf, woher Kriege kommen und welche Folgen sie haben. Seinem Buch stellt er das Zitat aus Bill Wattersons Comic "Calvin und Hobbes" voran: "Vati, wie lösen Soldaten, die sich gegenseitig umbringen, die Probleme der Welt?"
Der NordSüd-Verlag in Zürich schließlich hat "Frieden" herausgebracht, ein Gemeinschaftswerk von Baptiste und Miranda Paul mit der Illustratorin Estelí Meza. Ihre Botschaft: Frieden beginnt im Kleinen, aber er kann Großes bewirken.
Liste der erwähnten Bücher:
Romana Romanyschyn, Als der Krieg nach Rondo kam, Übersetzung: Claudia Dathe, Illustration: Andrij Lessiw, Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2022, ISBN 9783836962032, 40 Seiten, 16 Euro
Nikolai Popov, WARUM?, 32 Seiten, ISBN : 978-3-03934-016-3, Verlag Minedition, 15 Euro
Claude K. Dubois, Akim rennt, aus dem Französischen von Tobias Scheffel, Moritz Verlag, ISBN 9783895652684, 96 Seiten, € 14,00
Eduard Altarriba, Was ist Krieg?, übersetzt aus dem Katalanischen von Ursula Bachhausen, 48 Seiten, ISBN:978-3-407-75871-2, Verlag Beltz & Gelberg, 2022, 15 Euro
Baptiste Paul & Miranda Paul, Frieden, Illustration von Esteli Meza, aus dem Englischen von Thomas Bodmer, 40 Seiten, ISBN 978-3-314- 10565-4, NordSüd Verlag Zürich 2021, 16 Euro
Die beliebtesten deutschsprachigen Bilderbuchklassiker
Es gibt Bücher, mit denen sind fast alle Kinder in Deutschland irgendwann einmal in Berührung gekommen. Dazu gehören Klassiker wie "Max und Moritz" oder das Kultbuch "Der Grüffelo". Hier eine Auswahl.
Bild: picture alliance/dpa/H.Hollemann
"Max und Moritz"
"Eine Bubengeschichte in sieben Streichen" heißt Wilhelm Buschs Werk von 1865 im Untertitel und steht seit über 150 Jahren in vielen deutschen Kinderzimmern. Die Bildergeschichte der beiden bösen Buben wird mit Reimen erzählt, die bis heute in Gebrauch sind. Dazu gehört auch der Schluss: "Gott sei Dank! Jetzt ist's vorbei mit der Übeltäterei!".
Bild: picture alliance/dpa/H.Hollemann
"Die Häschenschule"
Ebenfalls in Reimen wird in dem Bilderbuch "Die Häschenschule" von Albert Sixtus und Fritz Koch-Gotha (Illustrator) erzählt. Es handelt von den Hasengeschwistern Hans und Grete. Die Rollen sind 1924 klar verteilt: Der Lehrer ist autoritär, der Fuchs böse und die Schüler sind brav. "Die Häschenschule" hat mehrere Fortsetzungen bekommen, "Ferien in der Häschenschule" gilt als letzter Band.
Bild: picture alliance/dpa/F.Kraufmanm
"Alarm im Kasperletheater"
Das 1958 erschienene Bilderbuch von Nils Werner und Heinz Behling (Illustrator) war ein DDR-Klassiker und wurde sogar verfilmt. Vor allem in ostdeutschen Kinderzimmern findet es sich bis heute: Das Teufelchen hat die Pfannkuchen für Omas Geburtstagsfeier geklaut, eine wilde Jagd beginnt. Behling war auch Karikaturist und Mitbegründer des DDR-Satiremagazins "Eulenspiegel", das bis heute erscheint.
Bild: Eulenspiegel
"In unserer Stadt"
Ali Mitgutsch gilt als Vater der Wimmelbücher im deutschsprachigen Raum. Sein erster Band "In unserer Stadt" erschien 1968 und erhielt ein Jahr später den Deutschen Jugendliteraturpreis. Zahlreiche Bände der kleinteilig gezeichneten Bilderbücher sind seither erschienen und wurden auch in anderen Ländern veröffentlicht. In den Bildern ohne Worte aber mit viel Witz gibt es viel zu entdecken.
Bild: Ravensburger
"Freunde"
Das Schwein Waldemar, Franz von Hahn und die Maus Johnny Mauser erleben in dem Buch "Freunde" (1972) und den Folgebänden von Helme Heine so manches Abenteuer zusammen. Die Bilderbücher des Berliner Zeichners werden bis heute in zahlreiche Sprachen übersetzt. Von den Geschichten der drei tierischen Freunde erzählt auch der Film "Mullewapp" (2009).
Bild: picture-alliance/dpa
"Bobo Siebenschläfer"
Schlichte Zeichnungen über den Alltag im Zoo, auf dem Spielplatz und im Garten der Familie Siebenschläfer, beschrieben mit sehr wenig Text, sind das Erfolgsgeheimnis der inzwischen zahlreichen Bände um den kleinen Bobo. Die Geschichten des Schweizer Autoren Markus Osterwalder erscheinen seit 1984, es gibt sie inzwischen auch als Zeichentrickserie.
Bild: rowohlt
"Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat."
Auch wenn manch Erwachsener den Titel etwas peinlich findet - dieses Bilderbuch von 1989 ist international bekannt. Darin erzählt Wolf Erlbruch genau das, was der Titel verspricht. 2017 hat der deutsche Autor dafür den Astrid-Lindgren-Preis erhalten. Der 2002 von der schwedischen Regierung gegründete "Astrid Lindgren Memorial Award" (ALMA) ist der Autorin von "Pippi Langstrumpf" gewidmet.
Bild: picture alliance/dpa/Peter Hammer Verlag
"Der Regenbogenfisch"
1992 brachte der Schweizer Marcus Pfister sein Bilderbuch über den schönen und etwas eitlen Regenbogenfisch heraus, der dann doch noch den Wert der Freundschaft erkennt. Die Geschichte des Fisches mit den Glitzerschuppen wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Es folgten weitere Bände, aber auch Badewannenspielzeug, ein Musical und eine Trickfilmserie.
Bild: Nord Süd Verlag
"fünfter sein"
Das Gedicht "fünfter sein" des österreichischen Lyrikers Ernst Jandl wurde bereits 1970 in einem Gedichtband veröffentlicht. Es erzählt vom ängstlichen Warten beim Arzt. 1997 erschien das von Norman Junge illustrierte Bilderbuch, im Jahr danach wurde es für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Der englische Titel des relativ jungen Bilderbuchklassikers ist "Next please".
Bild: Beltz und Gelberg
"Der Grüffelo"
Mit dem Grüffelo schufen die britische Autorin Julia Donaldson und der deutsche Zeichner Axel Scheffler 1999 ein Kultbuch. Zuerst auf Englisch erschienen, folgte bald unter anderem die deutsche Ausgabe (2002): Eine Maus erzählt anderen Tieren vom erfundenen Freund, dem gefährlichen Grüffelo. Doch dann gibt es ihn wirklich! Der Film zum Buch "The Gruffalo" war 2011 sogar für einen Oscar nominiert.