Satellit misst Feuchtigkeit
31. Januar 2015Soil Moisture Active Passive (SMAP) Observatory - so heißt der neue Satellit der NASA, der in den kommenden Jahren die Feuchtigkeit der Landoberfläche der Erde bestimmen soll.
Eigentlich hätte SMAP schon am 27. Januar ins All fliegen sollen. Allerdings wurde der Start aus technischen Gründen mehrmals verschoben. Am Samstag um 6.20 Uhr Ortszeit (15.20 Uhr deutscher Zeit) hob die Delta-II-Rakete in der Vandenberg Airforce Base in Kalifornien ab.
SMAP soll die bisher am höchsten aufgelösten Karte der Feuchtigkeitsverteilung in den Bodenschichten liefern und auch Daten über Eis und Schmelzwasser.
Daten für Landwirtschaft, Wetterdienste und Forschung
SMAP ist mit zwei Instrumenten ausgestattet: einem Radar und einem Radiometer. Die Instrumente können bis zu fünf Zentimeter tief in den Boden hineinschauen. Dabei stören weder Wolken noch Vegetation, die über dem Boden wächst. "Aktiv - Passiv" bezieht sich auf zwei Typen von Instrumenten, die im Mikrowellenbereich arbeiten. Der Radar sendet aktiv ein Signal aus, während das Radiometer passiv die Strahlung empfängt, die von der Erde kommt.
Die Daten, die SMAP liefert, sind von Interesse für viele Forschungs- und Anwenderbereiche: Hydrologische Dienste können damit zum Beispiel erkennen wie stark regionale Böden bereits mit Wasser gesättigt sind. Daraus lassen sich Rückschlüsse ziehen, wie groß die Gefahr ist, dass Starkregenfälle schnell abfließen und es zu Überschwemmungen kommt.
Auch Feuerwehrleuten können die Daten helfen: So lässt sich daraus die Waldbrandgefahr ablesen. Landwirte können Aussaht, Düngung und Ernte mit den Daten noch besser abstimmen als bisher.
Im Forschungsbereich sind die Informationen etwa für Atmosphärenforscher relevant, denn je nachdem wie viel Wasser ein Boden enthält, verändert sich der Gasaustausch zwischen Böden und Luft. Hat es etwa viel geregnet, setzt der nährstoffreiche feuchte Boden Hydroxylradikale frei, die dann helfen, die Luft von Schadstoffen zu reinigen.
Meteorologen können mit den Daten bessere Vorhersagen über die bevorstehende Wolkenbildung bei bestimmten Wetterlagen treffen. Und auch für Klimaforscher könnten die Daten einiges bieten: So herrscht derzeit Uneinigkeit über die Frage, wo es langfristig trockener oder feuchter werden wird. Hier können die Satelliten helfen, langfristige Trends eindeutig zu erfassen.