Wieder Anschlag auf Moschee in Schweden
1. Januar 2015Passanten hatten beobachtet, wie ein Mann die Moschee mit einem brennenden Gegenstand bewarf. Die Augenzeugen arlamierten die Polizei und konnten den Brandsatz noch vor dem Eintreffen der Sicherheitskräfte löschen. Die Moschee geriet nicht in Brand. Wie die Polizei mitteilten. hatten die Täter auch rassistische Graffiti an die Fassade des Gebäudes gesprüht. Daher werde nun wegen versuchter Brandstiftung, Vandalismus und Aufruf zum Hass ermittelt.
Fünf Verletzte zu Weihnachten
Es ist bereits der dritte derartige Brandanschlag auf eine Moschee innerhalb einer Woche. Drei Tage zuvor hatte ein islamisches Gotteshaus in Eslöv im Süden Schwedens gebrannt. Auch hier geht die Polizei von Brandstiftung aus. Am 1. Weihnachtsfeiertag waren bei einem Brandanschlag auf eine Moschee in Eskilstuna östlich von Stockholm fünf Menschen verletzt worden. Das Feuer brach in einem Wohnhaus aus, das von somalischen Muslimen als Gebetsstätte benutzt wird. Zum Zeitpunkt des Anschlags hatten sich laut Polizei rund 20 Personen in dem Haus aufgehalten.
Muslime in Schweden haben Angst
Nach Angaben der antirassistischen Zeitschrift "Expo" hat es im vergangenen Jahr in Schweden mehr als ein Dutzend Anschläge auf Moscheen gegeben.
Der Sprecher der Islamischen Vereinigung in Schweden, Mohammed Charraki, sagte der Nachrichtenagentur AFP, Angst mache sich breit: "Die Menschen fürchten um ihre Sicherheit." Die Geschichte habe gezeigt, dass Gewalttäter darauf aus seien, die Gesellschaft zu polarisieren und gegen Minderheiten aufzubringen.
Zulauf zu rechtsextremen Parteien
Das Land erlebt derzeit ein Erstarken rassistischer Kräfte. Die Debatten über Einwanderung und Asylbewerber haben zuletzt an Schärfe zugenommen. Bei de Parlamentswahl im September wurde die rechtsextreme Partei der Schwedendemokraten drittstärkste Kraft. Auch in jüngsten Umfragen erfreut sie sich wachsender Beliebtheit.
Im Dezember stand die Partei kurz davor, die Minderheitsregierung des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven zu stürzen. Dies konnte nur durch ein Bündnis Löfvens mit der bürgerlichen Opposition gegen die Rechtsextremen verhindert werden.
cw/ml (afp, kna)