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Wieder deutet Trump Gewalt gegen Clinton an

17. September 2016

Wieder hat der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump mit kruden Bemerkungen über seine demokratische Konkurrentin Clinton für Aufsehen gesorgt. Seine Meinung zu Präsident Obama revidierte er dagegen.

USA Rede Donald Trump in Miami
Bild: Getty Images/J. Raedle

Mit Blick auf das Eintreten von Hillary Clinton für strengere Waffengesetze forderte Donald Trump deren Personenschützer auf, sich zu entwaffnen. "Nimm ihnen die Waffen weg, sie will keine Waffen", sagte der Immobilien-Milliardär bei einem Wahlkampfauftritt in Miami. "Sehen wir, was mit ihr passiert... Es wird sehr gefährlich", setzte er hinzu.

Die Äußerung stieß selbst im republikanischen Lager auf Kritik. "Der Secret Service sollte diese Drohung untersuchen" twitterte der Politikberater Stuart Stevens, der 2012 den Republikaner Mitt Romney als Präsidentschaftskandidat beraten hatte.

Vorwürfe, sie wolle das Verfassungsrecht auf privaten Waffenbesitz abschaffen, hat Clinton mehrfach zurückgewiesenBild: Reuters/C. Barria

Welle der Kritik

Im vergangenen Monat hatte Trump mit zweideutigen Äußerungen schon einmal eine Welle der Kritik auf sich gezogen. Damals tönte er, die demokratische Präsidentschaftskandidatin könne möglicherweise nur durch Waffenbesitzer gestoppt werden.

Damals schon hatte der Secret Service, der für den Schutz der Kandidaten zuständig ist, entgegen der Gepflogenheiten Stellung bezogen und erklärt, man sei sich der Tragweite der Äußerungen bewusst. Deshalb habe man mehrfach mit der Wahlkampfmannschaft Trumps gesprochen.

Obamas Geburtsort anerkannt

Eine Kehrtwende vollzog Trump dagegen in seiner Meinung darüber, ob Präsident Barack Obama in den USA geboren wurde oder nicht. Die Behauptung, Obama sei in Kenia geboren, hatte den Wahlkampf vor acht Jahren lange Zeit dominiert und ist unter Verschwörungstheoretikern immer noch beliebt.

Präsident Obama ist sich sicher, wo er geboren wurde, und wünscht sich ernste Themen im PräsidentschaftswahlkampfBild: picture-alliance/dpa/J. LoScalzo

Nun ruderte Trump also zurück und erklärte in Washington: "Präsident Obama wurde in den Vereinigten Staaten geboren, Punkt." Zugleich warf er Hillary Clinton vor, die Debatte darüber im Jahr 2008 selbst begonnen zu haben - eine Behauptung, die von zahlreichen US-Medien längst widerlegt wurde. Trump hatte in der Vergangenheit immer wieder öffentlich angezweifelt, dass Obama in den USA geboren wurde. Im Jahr 2011 verlangte er sogar einen Beweis von ihm.

Trump soll sich entschuldigen

Wegen seines hartnäckigen Festhaltens an der Verschwörungstheorie war Trump immer wieder Rassismus vorgeworfen worden. So auch jetzt. Der unterlegene demokratische Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders warf dem Rechtspopulisten vor, versucht zu haben, die Legitimität Obamas infrage zu stellen. "Es gibt Rassisten in diesem Land, die niemals akzeptiert haben, dass wir einen schwarzen Präsidenten haben", sagte Sanders im Nachrichtensender CNN.

Clinton reagiert mit der Bemerkung: "Barack Obama ist in Amerika geboren, so einfach ist das. Donald Trump schuldet ihm wie allen Amerikanern eine Entschuldigung", forderte sie in einer Wahlkampfrede vor einer Organisation schwarzer Frauen in Washington. Rund 90 Prozent der Schwarzen in den USA wollen Clinton wählen trotz Bemühungen Trumps, diese wichtige Wählergruppe für sich zu gewinnen.

uh/SC (dpa, rtr, afp)

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