1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Wieder Freitagsproteste in Algerien

12. April 2019

Seit acht Wochen gehen die Algerier auf die Straßen, um gegen die Staatsführung zu protestieren. Langzeitpräsident Abdelaziz Bouteflika ist bereits abgetreten. Dennoch fordern die Menschen demokratische Reformen.

Algerien Anti-Regierungsproteste in Algier
Volk gegen Staatsgewalt: Polizisten sichern die Demonstration in AlgierBild: Getty Images/AFP

Bei den erneuten Freitagsprotesten, den achten in Folge, kam es in der Hauptstadt Algier zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Wasserwerfer ein.

Nach Angaben der Generaldirektion für Nationale Sicherheit wurden 27 Polizisten verletzt, vier von ihnen schwer. 108 Menschen seien festgenommen worden. Die Behörde teilte mit, die Demonstranten hätten Steine auf Polizisten geworfen und mehrere Polizeiautos beschädigt.

Wochen des Protestes: Algeriens Bevölkerung lässt nicht lockerBild: Getty Images/AFP

"Forderungen noch nicht erfüllt"

Es war die erste Freitags-Großdemo seit der Verkündung eines Termins für die Präsidentschaftswahlen. In Online-Netzwerken war zu dem Protest unter dem Motto "Sie werden alle gehen" aufgerufen worden.

Der prominente Oppositionelle Mustapha Bouchachi betonte auf einer Kundgebung, dass die Forderungen der Demonstranten noch nicht erfüllt seien. "Das Volk ist eindeutig: Die aktuelle Übergangsphase muss von Männern und Frauen geleitet werden, die vom algerischen Volk akzeptiert werden."

Abdelkader Bensalah, algerischer InterimspräsidentBild: Reuters/R. Boudina

Anfang der Woche hatte das Parlament den 77 Jahre alten Abdelkader Bensalah zum Interimspräsidenten ernannt. Er gilt als Weggefährte des zurückgetretenen Präsidenten Bouteflika. Bensalah setzte eine Neuwahl des Präsidentenamts für den 4. Juli an. Die Menschen in Algerien protestieren gegen eine aus ihrer Sicht korrupte Wirtschafts- und Machtelite, die die Geschicke des Landes leite. Zeitweise sind mehrere Millionen Menschen im größten afrikanischen Land auf die Straße gegangen.

cgn/haz (afp, dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen