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Gräueltaten im Kongo

17. Dezember 2013

Mindestens 21 Dorfbewohner mussten auf bestialische Weise sterben. Zur Last gelegt wird das Verbrechen einer islamistischen Rebellengruppe aus dem Nachbarland Uganda.

Karte Uganda/Ruanda/Nordkivu

Bei einem besonders blutigen Angriff auf zwei Dörfer im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind mindestens 21 Menschen getötet worden, darunter Frauen und Kinder. Das jüngste Opfer sei offenbar nur wenige Monate alt gewesen, teilte die UN-Mission MONUSCO mit. Demnach ereignete sich die "extrem brutale" Attacke, deren Urheber nicht genannt wurden, bereits am Freitag und Samstag in den Orten Musuku und Mwenda in der Provinz Nord-Kivu.

Drei minderjährige Mädchen seien vergewaltigt und danach enthauptet worden, hieß es in der Erklärung weiter. Ein totes Kind sei verstümmelt an einem Baum gefunden worden. MONUSCO-Chef Martin Kobler äußerte sich entsetzt. Diese "Gräueltaten" würden nicht unbestraft bleiben, erklärte der Deutsche.

MONUSCO-Chef Martin Kobler ist entsetzt über den Gewaltexzess in Nord-KivuBild: Junior D.KannahAFP/Getty Images)

M23-Rebellen werben weiter Kämpfer an

Die Dachorganisation Zivilgesellschaft in Nord-Kivu, zu der Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Verbände gehören, machte die muslimische Rebellengruppe ADF-Nalu aus Uganda für das Massaker verantwortlich. Sie rief die kongolesische Armee und die UN-Mission auf, gegen die Gruppe vorzugehen.

Unterdessen wurde durch einen Bericht der Vereinten Nationen bekannt, dass die im Kongo mächtige Rebellengruppe M23 Kämpfer in Ruanda angeworben habe, obwohl sie einen Waffenstillstand ausgerufen hat. Die Gruppe habe fortdauernd Unterstützung aus dem Nachbarland erhalten, heißt es in dem vertraulichen Experten-Bericht. Bewaffnete Gruppen und auch Soldaten der Armee seien zudem in Menschenrechtsverletzungen und Korruption verwickelt, heißt es in dem Papier weiter.

Kämpfer der Rebellengruppe M23 machen Rast auf dem Territorium RuandasBild: Stephanie Aglietti/AFP/Getty Images

Kindersoldaten, Vergewaltigungen, Massenhinrichtungen

Der vertrauliche Bericht wurde für einen Ausschuss des UN-Sicherheitsrats erarbeitet, der sich mit dem Kongo befasst. Die Vorwürfe reichen vom Einsatz von Kindersoldaten über Vergewaltigungen und Massenhinrichtungen bis zur Ausbeutung illegaler Bergwerke in dem rohstoffreichen Land.

Im November hatte die Gruppe M23 ihren 20 Monate dauernden Aufstand gegen die Regierung für beendet erklärt. Die von ethnischen Tutsis dominierte Rebellengruppe hatte sich bereiterklärt, die Waffen niederzulegen, sich aufzulösen und an einer politischen Lösung zur Beendigung der Krise im Osten des Landes mitzuwirken. Während des Aufstandes waren rund 750.000 Menschen aus der Region in der Nähe der kongolesischen Grenze zu Uganda und Ruanda geflüchtet. Das an Bodenschätzen reiche Länderdreieck mit Uganda und Ruanda ist schon seit gut 20 Jahren Hauptschauplatz der nicht enden wollenden Gewalt in der Demokratischen Republik Kongo.

sti/nis (afp, rtr)

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