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Politik

Wieder kein Oktoberfest wegen Pandemie

3. Mai 2021

Ein bisschen Wiesn geht nicht - und so sagt die Stadt München das größte Volksfest der Welt auch für dieses Jahr ab. Für vollständig gegen Corona Geimpfte und Genesene soll es bald Erleichterungen geben.

Bierkrug auf dem Wiesn-Gelände in München
Ein verlassener Bierkrug auf dem Wiesn-Gelände in München Bild: Peter Kneffel/dpa/picture alliance

Das Oktoberfest fällt auch in diesem Jahr aus. "Ich habe diese Entscheidung getroffen, und ich bitte dafür um Verständnis", sagte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter. Das Fest, das vom 18. September bis zum 3. Oktober angesetzt war, zieht jährlich mehrere Millionen Besucher aus aller Welt an. Brauereien, Schausteller, Festwirte, aber auch Taxifahrer oder Hotels erwirtschaften damit jährlich rund 1,2 Milliarden Euro Umsatz. Reiter sagte, für sie habe die Absage existenzielle Auswirkungen.

Aber das Oktoberfest funktioniere nicht mit Einschränkungen: "Ein bisschen Wiesn geht nicht", betonte der SPD-Politiker. Alternativ sollten kleinere, dezentrale Angebote gemacht werden. Wie sie aussehen, blieb noch offen.

Großes Hoffen auf 2022

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder empfahl auch anderen Städten, die größeren Volksfeste abzusagen. Im kommenden Jahr sei die Wahrscheinlichkeit für ein Oktoberfest hoch, wenn die Impfungen vorankämen, schätzte Söder. Bereits 2020 war das größte Volksfest der Welt wegen der Pandemie gestrichen worden.

Dass gegen Corona geimpfte Menschen wieder mehr Freiheiten in Deutschland bekommen sollen, wird seit Tagen diskutiert. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will nun die entsprechende Verordnung hierzu in dieser, spätestens aber in der kommenden Woche von Bundestag und Bundesrat unter Dach und Fach bringen lassen.

Gesundheitsminister Jens Spahn verspricht Geimpften mehr Freiheiten Bild: Wolfgang Kumm/dpa/picture alliance

Spahn kündigte nach der Sitzung des sogenannten Corona-Kabinetts an, der jetzt in der Bundesregierung abgestimmte Entwurf sei der "Startpunkt" für die nächsten Gespräche. Danach sollen sich Menschen, die vollständig gegen das Virus geimpft sind, bald wieder ohne Einschränkung treffen können. Geimpfte und Genesene sollen durch die Verordnung tagesaktuell Getesteten gleichgestellt werden. Dies würde den Einkauf oder einen Friseurbesuch erleichtern. Spahn sagte zu dem Vorhaben, das sei verfassungsrechtlich geboten. Vollständig Geimpfte hätten ein deutlich reduziertes Infektionsrisiko für andere.

Der Bundesgesundheitsminister kündigte zudem eine neue Einreiseverordnung mit Erleichterungen für Geimpfte an. Auch hier solle statt eines negativen Testergebnisses der Impfnachweis ausreichen. Ebenso könnten in Deutschland die Quarantänepflichten nach Reisen wegfallen - außer bei der Einreise aus Virusvariantengebieten.

se/sti (dpa, rtr, kna, afp, epd)

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