1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Wieder Hinrichtungen in Saudi-Arabien

26. August 2015

Einen Tag nach Kritik der Menschenrechtsorganisation Amnesty International an der hohen Zahl von Exekutionen sind in dem streng islamischen Land erneut vier Menschen hingerichtet worden, unter ihnen auch ein Ausländer.

Symbolbild - Todesstrafe in Saudi Arabien (Foto: AFP)
Bild: Getty Images/AFP/Y. Al-Zayyat

Nach Angaben des saudi-arabischen Innenministeriums wurden drei Saudi-Araber und ein Syrer getötet. Die Bürger des Königsreichs waren demnach wegen Mordes zum Tode verurteilt worden, der Syrer wegen Drogenschmuggels.

Todesstrafe wegen "Hexerei"

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International sind allein in der ersten Hälfte dieses Jahres mindestens 102 Menschen in Saudi-Arabien hingerichtet worden - im gesamten Vorjahr waren es demnach 90. Nach den strengen Gesetzen des sunnitischen Königreichs können viele Vergehen mit dem Tod bestraft werden, neben Mord und Drogenhandel auch bewaffneter Raub und Vergewaltigung sowie der Abfall vom Glauben oder auch "Hexerei". Die Verurteilten werden entweder öffentlich enthauptet oder erschossen.

Viele "Geständnisse" unter Folter

Amnesty hatte die steigende Zahl an Hinrichtungen in Saudi-Arabien am Dienstag scharf verurteilt und eine Aussetzung der Todesstrafe gefordert. Die Prozesse in dem Land liefen internationalen Standards grob zuwider, kritisierte die Organisation. Prozesse fänden oft im Geheimen statt, den Angeklagten werde kein Rechtsbeistand gewährt und Geständnisse kämen oft unter Folter zustande. Da es in der islamischen Scharia-Gesetzgebung des Landes kein Strafgesetzbuch gebe, blieben die Definitionen von Verbrechen und Strafen oft vage und offen für Interpretation. Laut Amnesty gehört Saudi-Arabien neben China, dem Iran, Irak und den USA zu den Ländern, welche am häufigsten die Todesstrafe vollstrecken.

cw/fab (dpa, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen