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Politik

Wieder Wasserwerfer im Schanzenviertel

9. Juli 2017

Nach dem G20-Gipfel hat sich die Situation in dem Stadtviertel abermals zugespitzt. Randalierer schleuderten Steine und Flaschen Richtung Polizei. Diese reagiert energisch - anders als in der vorigen Nacht.

Hamburg G20 Schanzenviertel Ausschreitungen
Wasserwerfer gegen Krawallmacher im Schanzenviertel, auch Unbeteiligte werden getroffenBild: picture-alliance/dpa/A. Heimken

Die Polizei setzte Wasserwerfer, Tränengas und Pfefferspray ein, um Sitzblockaden aufzulösen und gewaltbereite Aktivisten zu vertreiben. Zuvor waren Beamte nach eigenen Angaben mit zahlreichen Flaschen und anderen Gegenständen beworfen worden. Umstehende beleidigten Polizisten. Auch mehrere Böller wurden geschleudert. In der Schanze hatten sich am Sonntagabend wieder mehrere hundert Menschen versammelt. Die Polizei sprach von etwa 600 Personen, die sich in den Straßen Pferdemarkt und Schulterblatt aufhielten, wo in der vergangenen Nacht über drei Stunden lang ein Mob tobte.

Ein Randalierer schleudert eine Flasche Richtung Polizisten Bild: Reuters/F. Bensch

Zunächst sei alles ruhig gewesen, sagte ein Polizeisprecher, dann habe es im Bereich Neuer Pferdemarkt Angriffe auf Einsatzkräfte aus einer größeren Personengruppe heraus gegeben. Später rückte die Polizei auf der Straße Schulterblatt zum Autonomen-Zentrum Rote Zora vor, wo bis dahin eine große Menschenmenge friedlich vor den Cafes und Restaurants gesessen hatte. Die Menschen flüchteten an die Straßenränder. Einige warfen Flaschen. Es entwickelte sich ein Katz- und Mausspiel zwischen Sicherheitskräften und Randalierern, das sich über verschiedene Straßen erstreckte. 

Die Polizei meldete mehrere Festnahmen. Gleichzeitig warnten sie wiederholt Unbeteiligte, umgehend die Gegend zu verlassen. Die Zufahrtsstraßen zum linksalternativen Schanzenviertel wurden abgeriegelt. Mehrere Einsatzkräfte wurden verletzt.

Rettungskräfte versorgten nach Angaben der Feuerwehr Verletzte. An der Sternbrücke, einer durch das Schanzenviertel führenden Eisenbahnbrücke, löschten und räumten Einsatzkräfte brennende Barrikaden. Der S-Bahn-Verkehr war zeitweise unterbrochen. 

Die Polizei erklärte am frühen Sonntagmorgen, seit Beginn der Proteste gegen den G20-Gipfel in Hamburg seien 144 Personen festgenommen und 144 weitere in Gewahrsam genommen worden.

Erneut Krawalle in Hamburg

00:31

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In der Nacht zum Samstag hatte es vor allem im Schulterblatt massivste Krawalle gegeben. Gewaltbereite Aktivisten errichteten brennende Straßenbarrikaden und plünderten Geschäfte. Die Sicherheitskräfte hielten sich auffällig lange zurück, bevor Spezialeinheiten mit Wasserwerfern und gepanzerten Fahrzeugen schließlich das Schanzenviertel rund um das Autonomen-Zentrum Rote Flora stürmten, um wieder die Kontrolle über die Gegend zu bekommen. Das Ausmaß von Gewalt und
Plünderungen sorgte für Entsetzen in der Politik, die die Randale parteiübergreifend verurteilte.

se/hk (rtr, dpa, n-tv, afp) 

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