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Wiedersehen in Kuba – Ein Jahr nach Mozart y Mambo

26:06

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3. April 2021

Ein Jahr nach „Mozart y Mambo“ kehrt die Hornistin Sarah Willis sehnsüchtig nach Havanna zurück. Doch Corona stellt die Musiker auf eine harte Probe.

Sarah Willis, Hornistin, mit kubanischen Musikern aus dem Projekt "Mozart y Mambo" auf einer Dachterrasse in HavannaBild: Sarah Willis

Es ist eine Erfolgsgeschichte! "Mozart y Mambo" erobert 2020 die Spitze der Klassikcharts in Deutschland. Auch in anderen Ländern, darunter die USA und Großbritannien, landet das Album auf Platz 1. "Mozart y Mambo" wird ein weltweiter Bestseller. Sarah Willis, Hornistin der Berliner Philharmoniker, hatte mit dem Havana Lyceum Orchestra eine Idee verwirklicht, die ihr schon nach dem ersten Besuch in Kuba 2017 durch den Kopf schoss: Die Idee, Mozart und Mambo miteinander zu verbinden, klassische Musik mit kubanischen Rhythmen. Ein Jahr danach hat sie Sehnsucht nach Havanna.

Sarah Willis' Horn vor dem Kuba-ZeichenBild: Sarah Willis

Außerdem will sie das erfolgreiche Album nochmal live einem großen Publikum präsentieren. Die Termine sind gemacht, doch Corona kommt dazwischen. Die Pandemie erwischt auch den Karibikstaat mit voller Wucht. Die Schlangen vor den Lebensmittelgeschäften werden jetzt noch länger, als sie es im sozialistischen Kuba ohnehin oft sind. Und das Orchester kann keine Zuschauer mehr empfangen. Auch Sarah muss ihre Pläne ändern. Eine ausführliche Probe ist noch möglich, auch für eine Fortsetzung des Projekts mit erweitertem Repertoire. Doch das geplante große Konzert muss abgesagt werden. Einerseits traurig, andererseits gibt die unverhofft gewonnene Zeit Sarah die Gelegenheit, viel Neues zu entdecken. Sie begibt sich auf Spurensuche nach weiteren kubanischen Musiktraditionen und begleitet den Dirigenten José Antonio Méndez Padrón in seine Heimatstadt Matanzas.

Sarah Willis, Hornistin, in Matanzas bei der Familie des Dirigenten des Havana Lyceum Orchestra, José Antonio Méndez Padrón, Bild: Sarah Willis

Hier probiert Sarah Tänze wie Rumba und Danzón und lernt sogar, wie man einer Conga verschiedene Klänge entlockt. Zwischendurch gibt sie immer wieder ihrer Leidenschaft für den Mambo nach: Sie spielt ihn bei einem improvisierten Konzert in der Abendsonne der kubanischen Hauptstadt mit Musikern des "Mambo y Mozart"-Projektes oder ganz spontan mit einem kubanischen Blechbläserquintett in Matanzas. Und schließlich entdeckt sie nach wochenlanger Ruhe auf den Straßen einen Trompeter, der Havanna wieder mit jenem Soundtrack beglückt, der zu einem Markenzeichen dieser sonst so pulsierenden Stadt geworden ist. Es ist ein Hoffnungsschimmer. Kuba wartet - wie der Rest der Welt - auf das Ende der Pandemie. Obwohl anders als geplant: Sarah Willis hat trotz Corona ihren musikalischen Horizont erweitert und endlich ihre "kubanische Familie" wiedergesehen.

Sarah Willis, Hornistin, und einige Musiker des Projektes "Mozart y Mambo, auf einem Dach in HavannaBild: Sarah Willis