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Politik

Wien warnt vor Reisen nach Tirol

8. Februar 2021

In Tirol gibt es mittlerweile 293 belegte Fälle der zuerst in Südafrika entdeckten Mutation des Coronavirus. Jetzt zog die Bundesregierung in Wien die Reißleine und gab eine Reisewarnung für das eigene Bundesland aus.

Österreich | Coronavirus | Reisewarnung für Bundesland Tirol
Tirol - hier Innsbruck - ist jetzt weitestgehend isoliertBild: APA/EXPA/JFK/picture alliance

Österreich hat für das eigene Bundesland Tirol aufgrund der als brisant eingeschätzten Corona-Lage ab sofort eine Reisewarnung verhängt. Das erklärte die Bundesregierung in Wien. Zuletzt war es in Tirol zu einer starken Ausbreitung der ansteckenderen südafrikanischen Coronavirus-Variante gekommen. "Daher ist alles zu tun, um zu verhindern, dass sich diese Mutationen immer weiter ausbreiten", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz. Die politische Führung Tirols hatte sich im Vorfeld vehement gegen Verschärfungen ausgesprochen und kurz vor der Verkündung ein eigenes Maßnahmenpaket zum Schutz vor Ansteckungen mit dem Virus verkündet.

Urlauber sollen sich testen lassen

Alle nicht notwendigen Reisen nach Tirol sollen laut Appell aus Wien unterlassen werden. Zudem fordert die Bunderegierung alle Urlauber, die sich in den vergangenen zwei Wochen in Tirol aufgehalten haben, zu einem Corona-Test auf. Reisende aus Tirol sollen sich vor der Fahrt in ein anderes österreichisches Bundesland ebenfalls testen lassen.

Tirol wird in den kommenden Tagen und Wochen auf sich selbst zurückgeworfenBild: APA/EXPA/JFK/picture alliance

Nach Einschätzung von Experten, auf die sich die Regierung in Wien stützt, liegen in Tirol mittlerweile 293 belegte Fälle der zuerst in Südafrika entdeckten Mutation des Coronavirus vor. Die Zahl der aktiven Fälle werde auf zumindest 140 geschätzt, hieß es.

Das Auswärtige Amt in Berlin warnte bereits zuvor vor allen nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Österreich. Ganz Österreich - mit Ausnahme der Exklaven Jungholz und Kleinwalsertal - gilt nun als Risikogebiet.

Wien lockert die Corona-Maßnahmen

Trotz relativ hoher Infektionszahlen lockerte Österreich ab Montag seinen harten Lockdown. Handel und Schulen öffneten wieder. 

Die Bundesregierung in Wien hat mit der regionalen Regierung in Tirol um die richtigen Maßnahmen gestrittenBild: Hans Klaus Techt/APA/picture alliance

Experten hatten wegen der Corona-Lage in Tirol die Isolierung zumindest einzelner Gebiete gefordert. Noch während der Verhandlungen mit dem Gesundheitsministerium präsentierte Tirol eigene Vorschläge zur Eindämmung und rief seine Bevölkerung auf, die Mobilität einzuschränken. Für die Benutzung von Seilbahnen müssen Gäste künftig einen negativen Corona-Test vorweisen. Obendrein soll es flächendeckende Corona-Tests in Bezirken geben, in denen das Virus häufig nachgewiesen wurde.

nob/qu (dpa, rtr)

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