Seit 1965 wird der "Wildlife Photographer of the Year"-Award vergeben. Seitdem gehen jedes Jahr mehr Bilder beim Londoner Natural History Museum ein. Die Fotos sind auch in einer Ausstellung zu sehen.
Anzeige
Tierfotos in Perfektion
Dieser Orang-Utan wollte ganz schön hoch hinaus - und er hat es geschafft! Tim Laman hat mit genau diesem Foto den Titel des "Wildlife Photographer of the Year" gewonnen. Aber auch die Konkurrenz ist nicht zu verachten.
Orang-Utan im Höhenrausch
Tim Laman hat mit diesem Bild die anderen 50.000 Einreichungen für den "Wildlife Photographer of the Year"-Award abgehängt. Es zeigt den stark gefährdeten Borneo-Orang-Utan im indonesischen Regenwald. Mehrere Tage lang ist Laman für dieses Foto auf den Baum gekraxelt, um Kameras zu installieren. Dieses ist eines von sechs Bildern, mit denen er die traurige Geschichte der Menschenaffen erzählt.
Krähe im Mondschein
Erst 16 Jahre ist Gideon Knight aus Großbritannien, der mit diesem Foto den Nachwuchspreis gewonnen hat. Kein besonders außergewöhnliches Motiv - aber Licht und Szenerie verleihen dem Bild einen besonderen und märchenhaften Touch.
Trauriger Anblick
Auf diesen Anblick war selbst der Fotograf, Paul Hilton, wohl nicht gefasst. Mit 4000 Schuppentieren war dies die bisher größte Beschlagnahmung der begehrten Insektenfresser. Sie waren für China und Vietnam bestimmt - ihr Fleisch gilt als Delikatesse, ihre Haut und Schuppen werden in der traditionellen Medizin verwendet. Alle acht Schuppentierarten stehen auf der Roten Liste.
Schwieriges Stilleben
Dieser Haselnussbaum wächst zuhause bei dem Fotografen Valter Binottos in Norditalien. Die Haselnuss trägt männliche und weibliche Blütenstände auf derselben Pflanze. "Der schwierigste Teil war, die weiblichen [roten] Blüten regungslos abzulichten, während die Kätzchen sich bewegten", erklärt Binotto. "Deshalb brauchte ich Blüten auf einem kurzen Zweig, der möglichst stabil war."
Raubkatze trifft Stadt
In einem Vorort von Mumbai, nahe dem Sanjay Gandhi National Park, schleichen nachts Leoparden durch die engen Gassen. Sie suchen Nahrung. Trotz gelegentlicher Begegnungen und Angriffe sind die Katzen ein akzeptierter Teil der Gesellschaft und der Kultur. Nayan Khanolkar möchte mit diesem Bild zeigen, was Toleranz bedeuten kann. Er erhält dafür den Preis der Kategorie "Urban".
Requiem für eine Eule
Mats Andersson aus Schweden hat in der Kategorie der Schwarzweißfotografie gewonnen. Jeden Tag im Frühjahr ist Andersson durch die Wälder spaziert. Er genoss dabei die Gesellschaft zweier Sperlingskauze - bis er irgendwann eine der Eulen tot vorfand. "Die Eule spiegelt meine Trauer für ihren verlorenen Gefährten wider", sagt er. Schwarz-weiß vermittele das Gefühl und die Melancholie besser.
Fischorgie
An ein paar Tagen im Monat - bei Voll- oder Neumond - versammeln sich Tausende Lutjanus-Fische, oft auch als Red Snapper bezeichnet, zum Laichen. Diese Getümmel ist ein gefundenes Fressen für Raubtiere. Tony Wu bekam für dieses Foto, das vor Palau im Pazifischen Ozean entstanden ist, den Preis in der Kategorie "Unterwasser".
Spielerischer Charakter
Dieser junge Seelöwe im Golf von Kalifornien spielt mit einem Seestern. Luis Javier Sanoval bekommt für die Leichtigkeit in seinem Bild die Auszeichnung in der Kategorie "Impressions". Ab dem 21. Oktober werden die Bilder im Natural History Museum in London ausgestellt - danach gastiert die Bilderstrecke in über 60 Städten weltweit.
8 Bilder1 | 8
Ein Orang-Utan, der hoch hinaus möchte, ein trauernder Kauz, ein Haselnussbaum, der nicht stillhalten will: Wer bei der letzten Auswahlrunde des 52. "Wildlife Photographer of the Year"-Awards entscheiden musste, hatte es weiß Gott nicht leicht! Diese Woche wurde der Gewinner bekannt gegeben und eine zugehörgie Ausstellung eröffnet am Freitag im Natural History Museum in London.
Das Siegerfoto stammt von dem Fotografen Tim Laman. Es zeigt den extrem gefährdeten Borneo-Orang-Utan im indonesischen Regenwald und ist Teil einer Serie von sechs Bildern. Sie dokumentieren das Leben und Überleben der Menschenaffen - darunter Aufnahmen vom abgeholzten Regenwald, von Brandrodung und Rettungsaktionen.
Für das Gewinnerfoto ist Laman mehrere Tage immer wieder auf den Baum geklettert, um die Kameras zu installieren und schließlich im richtigen Moment auf den Auslößer zu drücken.
Weltmeisterschaft der Tierfotografie
Zum ersten Mal wurde der "Wildlife Photographer of the Year"-Award 1965 ausgelobt. Damals musste die Jury zwischen rund 500 Einsendungen entscheiden - dieses Jahr waren es fast 50.000 Fotos aus 95 Ländern. Diese werden anhand von Originalität, Kreativität und technischer Ausführung bewertet.
Authentische Kunst
Im letzten Jahr ging der Award an Don Gutoski. Der Hobbyfotograf nahm im Wapusk National Park in Kanada eine für die meisten befremdliche Szene auf - denn eigentlich kommen sich Rot- und Polarfüchse nicht in die Quere. Doch in Folge des Klimawandels begibt sich der Rotfuchs immer häufiger in den Lebensraum des Polarfuchses, die Arktis. Im Revierkampf zog in dieser Situation der Polarfuchs den Kürzeren.
Viele der eingereichten Fotos zeigen nicht nur die Schönheit der Natur, sondern machen gleichzeitig auf die Bedrohungen aufmerksam, denen viele Tiere ausgesetzt sind. Die Szenen sind nicht gestellt und und nicht geschönt - und diese Wirkung ist mit Sicherheit ein wichtiger Zweck der Wildlife-Fotos.