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Politik

Will er nicht, oder wollen die Genossen nicht?

30. Dezember 2016

Dass Noch-Europaparlaments-Präsident Martin Schulz in die Bundepolitik wechseln will, ist bekannt. Die mutmaßlich von ihm präferierte Kanzlerkandidatur für die SPD scheint aber in weiter Ferne.

Deutschland SPD-Parteikonvent in Wolfsburg
Wer macht das Rennen - Martin Schulz oder Sigmar Gabriel (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte

Laut Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" hat der Europapolitiker Martin Schulz gegenüber Genossen erklärt, dass er nicht mehr mit seiner Kanzlerkandidatur rechne. Bereits vor Weihnachten habe Schulz zu erkennen gegeben, dass er davon ausgeht, nicht Spitzenkandidat der Partei bei der Bundestagswahl 2017 zu werden. Genauere Angaben zur Quelle für die Information macht "Der Spiegel" auf seinen Online-Seiten nicht.

Weg frei für Sigmar Gabriel

Viele SPD-Mitglieder hatten darauf gehofft, mit dem populären Schulz in den Wahlkampf ziehen zu können. Deshalb hatte es in den vergangenen Wochen bei den Sozialdemokraten von verschiedener Seite Versuche gegeben, ihn zu überreden, seine Kandidatur öffentlich zu erklären - und so einen Mitgliederentscheid über den Posten herbeizuführen.

Vizekanzler Sigmar Gabriel hat als SPD-Chef das erste Zugriffsrecht auf die Kandidatur. Er hatte angekündigt, dass es bei mehreren Bewerbern eine Urwahl geben solle. In einem solchen Mitgliederentscheid hätte Schulz aller Voraussicht nach gute Chancen. Offiziell will die SPD Ende Januar verkünden, wer als Kanzlerkandidat antritt. Eine Entscheidung könnte jedoch bereits bei einer Führungsklausur am 10. Januar fallen.

Viele Genossen rechnen sich mit Schulz an der Spitze bessere Chancen gegen Amtsinhaberin Angela Merkel aus. Die CDU-Chefin hat ihre erneute Kandidatur bereits öffentlich gemacht.

qu/se (rtre, spiegel.online)

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