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Politik

Winter bedroht Millionen Flüchtlinge

1. November 2017

Zum Winter bittet die UN-Flüchtlingshilfe eindringlich um Spenden für Flüchtlinge und Kriegsopfer im Nahen Osten. Für Millionen Menschen aus Syrien und dem Irak gehe es um das Überleben. 

Bildergalerie syrische Flüchtlinge Wintereinbruch Januar 2015
Bild: Reuters/K. Ashawi

Notdürftige Zelte in Flüchtlingslagern oder zerstörte Häuser in der Heimat: Für Millionen Kriegsopfer aus Syrien und dem Irak wird der Kälteeinbruch einmal mehr lebensbedrohlich. Die UN-Flüchtlingshilfe will daher mit einer Kampagne Flüchtlinge im Nahen Osten unterstützen. 

Für viele Syrer sei dies schon der siebte Winter auf der Flucht, erklärte Flüchtlingshilfe-Geschäftsführer Peter Ruhenstroth-Bauer zum Start der Aktion "Schenken Sie Schutz!" in Berlin. Nach Schätzungen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) sind rund 4 der 15 Millionen syrischen und irakischen Flüchtlinge dringend auf Hilfe angewiesen.

Benötigt würden vor allem Heizöl, warme Kleidung, Thermodecken, Schutzplanen und Lebensmittel für die Menschen, die in zerstörten Häusern in Syrien und im Irak sowie in Zelten und Notunterkünften in den großen Flüchtlingscamps im Libanon und in Jordanien leben.
 
Zudem erhielten Flüchtlinge auch Barauszahlungen: "Das ist vor allem dort nötig, wo die Menschen nicht in einem Camp, sondern noch in den Dörfern leben", so der Geschäftsführer. So könnten die Betroffenen selbst ihre Miete zahlen oder Nahrungsmittel kaufen.

Die UN-Flüchtlingshilfe - die deutsche Partnerorganisation des UNHCR – macht bundesweit mit Plakaten und Anzeigen auf die Situation von Geflüchteten aufmerksam. Auf den Plakaten sind schützende Hände über Kindern und Frauen zu sehen, die in Flüchtlingslagern leben. Die Spendenkampagne läuft bis März.

In Aleppo - hier im Jahr 2015 - haben die meisten Überlebenden noch immer keine HeizmöglichkeitenBild: Reuters/H. Khatib

Laut UNHCR benötigen von rund 15 Millionen syrischen und irakischen Flüchtlingen und Binnenvertriebenen etwa vier Millionen Menschen dringend zusätzliche Hilfen. Weltweit sind nach Angaben des UNHCR mehr als 65 Millionen Menschen auf der Flucht, so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. 

Als ein Beispiel für den immensen Hilfebedarf zum Winter nannte das Hilfswerk Caritas International die zerstörte syrische Stadt Aleppo. "Die Leute haben nichts zum Essen, es gibt kein fließendes Wasser, es gibt keinen Strom", berichtete Caritas-Mitarbeiterin Angela Gärtner im Deutschlandfunk nach einem Besuch in der Region. "Für den Winter gibt es keinerlei Heizmöglichkeiten." Gerade im Ostteil der Stadt seien nahezu alle Häuser zerstört. Die Menschen seien "vollständig auf externe Unterstützung zum Überleben angewiesen".

stu/kle (epd, kna)
 

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