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Leiche unauffindbar - Laura Dahlmeier bleibt am Laila Peak

17. Oktober 2025

Die Suche nach Laura Dahlmeier ist beendet. Die frühere Weltklasse-Biathletin bleibt nach ihrem tödlichen Unglück am Laila Peak in Pakistan. Eine Bergung der sterblichen Überreste ist nicht mehr möglich.

Schwarz-weiß-Foto von Laura Dahlmeier
Es gibt keine Hoffnung mehr auf eine Bergung von Laura Dahlmeiers LeichnamBild: Hettich/Fotostand/picture alliance

"Wir hätten Laura gern nach Hause gebracht. Aber es war nicht möglich, sie zu holen", sagte Andreas Dahlmeier dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Der Vater von Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier hatte gehofft, dass der Leichnam seiner im Juli tödlich verunglückten Tochter doch noch hätte geborgen werden können.

Die 31-jährige Ex-Wintersportlerin und gelernte Bergführerin war am 6096 Meter hohen Laila Peak in Pakistan beim Abseilen durch eine Steilwand auf rund 5700 Metern Höhe in einen Steinschlag geraten und tödlich am Kopf getroffen worden. Nun steht fest, dass ihre sterblichen Überreste nicht mehr geborgen werden können.

Thomas Huber: "Lauras Leichnam weiter abgestürzt"

Als Extrembergsteiger Thomas Huber, der mit der Familie Dahlmeier befreundet ist, auf Wunsch der Eltern im September ein letztes Mal zum Laila Peak aufbrach, war Dahlmeiers Körper, der zum Zeitpunkt des Unfalls an einem Sicherungsseil hing, nicht mehr an der Unfallstelle. Huber vermutet, dass sich die Sicherung im Eis nach einigen Tagen gelöst hat. "Bei diesem warmen Sommer in Pakistan lag es nahe, dass Lauras Leichnam weiter abstürzen würde", sagte Huber dem "Spiegel".

Gemeinsam mit dem US-Bergsteiger Tad McCrea stieg Huber bis zum Fuß der Gipfelwand und suchte dort weiter. "Ich wusste genau, wohin wir gehen mussten, um den optimalen Blick zu haben. Wir hatten ein Spektiv mit 30-facher Vergrößerung dabei, mit dem wir das Gelände absuchten, außerdem eine Drohne", berichtete der Kletterer, der sich in diesem Sommer an einem Berg im Karakorum versucht hatte. McCrea hatte zu seinem Team gehört.

Körper wohl in Gletscherspalte unter Gestein verschüttet

Mit der Drohne filmten die beiden jede Gletscherspalte und jeden Riss in der Wand des Laila Peak. "Wir entdeckten lediglich ein altes Fixseil einer vorangegangenen Expedition, ansonsten nichts", berichtet Huber. Damit war klar: Dahlmeiers Körper befand sich nicht mehr in der Wand.

Die letzte Hoffnung lag in den Gletscherspalten am Fuß der Wand. Huber und McCrea inspizierten sie alle. "Das war heikel und nicht ohne Risiko. Aber wir wollten alle Möglichkeiten prüfen", sagte Huber. Sie kletterten sogar in ein großes Eisloch. Doch auch dort: keine Spur von Laura Dahlmeier.

Der nadelförmige Laila Peak ist 6096 Meter hoch und einer der beliebtesten Gipfel im Karakorum-GebirgeBild: George Robertson/robertharding/picture alliance

Die wahrscheinlichste Erklärung: Ihr Körper liegt in einer der Spalten und wurde inzwischen von den täglich herabfallenden Gesteinsmassen begraben. Der Laila Peak wird somit zur letzten Ruhestätte der Ausnahmeathletin.

Der Ort, an dem sie nun liege, sei umgeben von einem Bergpanorama mit drei Achttausendern, sagte Huber dem Vater während des Gesprächs mit dem "Spiegel". "Es ist ein wunderschöner Ort, wo Laura jetzt ihre Ruhe findet."

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