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"Wir sind keine Wechselkursmanipulatoren"

7. Februar 2017

Die Präsidenten der deutschen Bundesbank und der Europäischen Zentralbank, Jens Weidmann und Mario Draghi, widersprechen dem Vorwurf der neuen US-Regierung, sie hielten den Euro künstlich schwach, energisch.

Symbolbild niedrige Inflation in der Eurozone
Bild: picture-alliance/dpa/J. Büttner

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat Vorwürfe der Wechselkursmanipulation aus den USA scharf zurückgewiesen. "Der Vorwurf, Deutschland beute die USA und andere Länder mit einer unterbewerteten Währung aus, ist mehr als abwegig", sagte Weidmann am Dienstag in Mainz.

US-Präsidentenberater Peter Navarro hatte Deutschland vorgeworfen, in seinen Handelsbeziehungen von einer "extrem unterbewerteten impliziten Deutschen Mark" zu profitieren. Er warf Deutschland vor, die USA und die EU-Partner durch einen schwachen Euro "auszubeuten".

"Deutschland im Visier der Amerikaner"

Der allerjüngste Dollaranstieg dürfte vielmehr hausgemacht sein, ausgelöst durch politische Ankündigungen der neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump. Deutsche Unternehmen sind Weidmann zufolge vor allem deshalb so erfolgreich, "weil sie hervorragend auf den Weltmärkten positioniert sind und mit innovativen Produkten überzeugen".

Als sehr beunruhigend bezeichnete der Bundesbank-Chef die protektionistische Rhetorik der neuen US-Administration, "zumal Deutschland zunehmend ins Visier der amerikanischen Regierung gerät."

Draghi besorgt um Stabilität des Finanzsystems

Ebenso vehement hatte der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, die Manipulationsvorwürfe aus den USA bereits am Montag zurückgewiesen: "Wir sind keine Währungsmanipulatoren", sagte er vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments in Brüssel.

Die EZB habe zuletzt 2011 am Devisenmarkt interveniert. Damals seien die Eingriffe aber im Rahmen der G7-Staaten durchgeführt und abgesprochen gewesen. Zuletzt habe es in den 1970er und 1980er Jahren einen Abwertungswettlauf gegeben, so Draghi.

Oft gegensätzliche Positionen, jetzt aber einig: Jens Weidmann und EZB-Chef Mario DraghiBild: picture-alliance/AA/Mehmet Kaman

Der EZB-Präsident sprach sich zudem gegen eine Rücknahme der wegen der Folgen der Finanzkrise umgesetzten Regulierungen des Finanzsektors aus. Diese hätten zu einer Stabilisierung des Finanzsystems beigetragen. US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag mit einer Anordnung die strengeren Regelungen für die US-Finanzindustrie aus der Zeit der Finanzkrise in Frage gestellt.

dk/sri (dpa)

 

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