1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
KonflikteNahost

"Wird nur schlimmer": Trump drängt Hamas zu Gaza-Waffenruhe

2. Juli 2025

Der US-Präsident will den nächsten Deal: eine Feuerpause im Israel-Hamas-Krieg. Dazu werde er auch den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu drängen, so Donald Trump.

Gazastreifen (fotografiert aus Israel) | Rauchsäule steigt während israelischem Bombardement auf
Im Gazastreifen fallen Bomben (wie hier Anfang Juni) - und vom Gazastreifen aus werden Raketen auf Israel abgefeuertBild: Jack Guez/AFP/Getty Images

Israel hat nach Angaben von US-Präsident Donald Trump einem Vorschlag für eine 60-tägige Waffenruhe im Gazastreifen zugestimmt. Während dieser Zeit würden die Vereinigten Staaten mit allen Parteien zusammenarbeiten, um den Krieg zu beenden, so Trump auf seiner eigenen Social-Media-Plattform.

Er forderte die in dem Palästinensergebiet am Mittelmeer herrschende islamistische Hamas mit Nachdruck auf, die Vorlage ebenfalls zu akzeptieren. "Ich hoffe zum Wohle des Nahen Ostens, dass die Hamas diesen Deal annimmt, denn es wird nicht besser werden - es wird nur schlimmer werden". Vertreter aus Katar und Ägypten, die sich sehr für den Frieden eingesetzt hätten, würden den "endgültigen Vorschlag" überbringen, so Trump. Über eine Feuerpause im Gazastreifen wird bereits seit Monaten verhandelt - bisher ohne Erfolg.

Inhalt unbekannt

Der genaue Inhalt des Papiers ist unbekannt. Offen ist vor allem, ob eine zentrale Forderung der Hamas berücksichtigt wird. Diese pocht auf eine feste Zusage, dass die Waffenruhe zum dauerhaften Ende des Krieges führen werde. Bisher war Israel nach Aussage von Regierungsvertretern zu einer derartigen Zusicherung nicht bereit. Die Hamas wiederum weigert sich, ihre Waffen niederzulegen, wie von Israel verlangt.

"Werde sehr entschieden sein": US-Präsident Trump (links) sieht dem nächsten Besuch von Israels Ministerpräsident Netanjahu in Washington entgegen (Archivbild)Bild: Leah Millis/REUTERS

Der US-Präsident will in der kommenden Woche den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Weißen Haus in Washington empfangen. Auf die Frage von Journalisten, wie entschieden er mit Blick auf eine Beendigung des Israel-Hamas-Kriegs gegenüber seinem Gast auftreten werde, antwortete Trump: "Sehr entschieden." Er gehe davon aus, dass Netanjahu den Krieg ebenfalls beenden wolle und dass es in Kürze eine Vereinbarung geben werde.

Militäreinsatz ausgeweitet

Ungeachtet der diplomatischen Bemühungen weitet die israelische Armee ihren Militäreinsatz im Gazastreifen aus. In den vergangenen Tagen seien die Operationen auf weitere Teile des abgeriegelten Palästinensergebiets ausgedehnt worden, teilten Israels Streitkräfte am Dienstag mit. Dabei habe das Militär "zahlreiche Terroristen getötet" sowie ober- und unterirdische "Terror-Infrastruktur zerstört".

Tausende Menschen im Gazastreifen haben ihr Zuhause verloren - hier das Al-Shati-Behelfsquartier (Mitte Juni)Bild: Mahmoud Issa/Anadolu Agency/IMAGO

Aus dem Gazastreifen feuern die Hamas und mit ihr verbündete Dschihadisten weiter Raketen auf Israel ab. Nach Armeeangaben wurden mehrere Flugkörper abgefangen. Auch vom Jemen aus wurde Israel erneut beschossen.

Die mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz, die weite Teile des Jemens kontrolliert, ließ verlauten, Ziel des Angriffs sei der Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv gewesen. Zudem habe man Drohnen in Richtung dreier "sensibler" Ziele in Israel geschickt.

"Schlangenkopf geschlagen"

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz kündigte an, die Miliz werde das gleiche Schicksal ereilen wie der Iran. "Nachdem wir den Schlangenkopf in Teheran geschlagen haben, werden wir auch die Huthi im Jemen schlagen", erklärte Katz. "Wer die Hand gegen Israel erhebt, dem wird die Hand abgeschlagen."

Der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, drohte den Huthi mit einem Bombardement. Die vom Iran finanzierten Rebellen sehen sich als Teil einer selbsternannten "Achse des Widerstands" gegen Israel.

Huthi-Militärsprecher Jahja Saree verkündet immer wieder Angriffe der Miliz auf Israel (Archivbild)Bild: Mohammed Huwais/AFP

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas, welche von vielen Staaten als Terrororganisation eingestuft wird, dauert seit fast 21 Monaten an. Die Hamas hatte am 7. Oktober 2023 ein Massaker auf israelischem Gebiet verübt, dem nach Angaben aus Israel etwa 1200 Menschen zum Opfer fielen. Rund 250 Personen wurden von Terroristen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Beim darauffolgenden israelischen Militäreinsatz wurden nach Zahlen der Hamas-Behörden mehr als 56.000 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

jj/AR/pgr (dpa, afp, rtr)

Redaktionsschluss: 18:00 Uhr (MESZ) - dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.