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Wirecard: Legt Ex-Vorstand falsche Spur?

4. Juli 2020

Er gilt als Schlüsselfigur im Bilanzskandal um den Dax-Konzern Wirecard: Jan Marsalek. Ermittler gingen davon aus, er habe sich über die Philippinen nach China abgesetzt. Doch entsprechende Daten wurden wohl manipuliert.

Firmenemblem von Wirecard an einem Gebäude
Bild: picture-alliance/SvenSimon/F. Hoermann

Aufenthaltsort unbekannt: Der Verbleib des ehemaligen Wirecard-Vorstands Jan Marsalek bleibt es Rätsel. Die Daten, die die Einreise des Österreichers auf den Philippinen am 23. Juni und die Weiterreise nach China am nächsten Tag zu belegen schienen, seien gefälscht, teilte der philippinische Justizminister Menardo Guevarra mit. Dies habe eine Untersuchung der Aufnahmen von Überwachungskameras, Passagierlisten und anderem Material ergeben.

"Die Beamten der Einwanderungsbehörde, die diese fiktiven Einträge vorgenommen haben, wurden von ihren Aufgaben entbunden und müssen nun mit verwaltungsrechtlichen Stafen rechnen", betonte Guevarra. Er habe weitere Ermittlungen in dem Fall angeordnet.

Abgetaucht

Marsalek ist auf der Flucht, nachdem Wirecard ein milliardenschweres Bilanzloch entdeckte und ihn entließ. Der 40-Jährige war für das Asien-Geschäft von Wirecard zuständig, das im Zentrum des Skandals steht. Der enge Vertraute des zurückgetretenen Wirecard-Chefs Markus Braun steht wie seine Vorstandskollegen unter dem Verdacht der Bilanzfälschung, der Marktmanipulation und des Betrugs. Marsalek wird von der Münchner Staatsanwaltschaft gesucht. Braun stellte sich hingegen der Justiz.

Wirecard hatte im Juni eingeräumt, dass 1,9 Milliarden Euro auf asiatischen Treuhandkonten verbuchte Firmengelder sehr wahrscheinlich nicht existieren. Der Börsenkurs des im Deutschen Aktienindex (Dax) gelisteten Konzerns stürzte daraufhin massiv ab, das Unternehmen meldete Insolvenz an.

wa/uh (rtr, dpa, afp)

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