1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Wirtschaft bedauert das Aus für die FDP

23. September 2013

Die Liberalen werden dem neu gewählten Bundestag nicht mehr angehören. Die deutsche Wirtschaft findet das schade und warnt vor neuen Steuern für die Unternehmen.

FDP Fahnen Flyer (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/ZB

In der deutschen Wirtschaft stößt das Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag auf großes Bedauern. Wirtschaftsvertreter und -experten äußerten sich teils besorgt, teils aber auch gelassen über die Ergebnisse der Bundestagswahl. Einigkeit bestand in der Aufforderung an eine neue Regierung, Strukturreformen fortzusetzen und auf neue Steuern für die Firmen zu verzichten.

Der Präsident des Spitzenverbandes der Industrie BDI, Ulrich Grillo, sagte der ARD: "Ich bedauere, dass die FDP wohl nicht mehr vertreten wird. Liberales Gedankengut hat uns in den vergangenen Legislaturperioden vorangebracht." Der Präsident des Handelsverbandes BGA, Anton Börner, sagte, mit dieser Niederlage der FDP habe er nicht gerechnet. Zugleich sprach Börner aber von einem "sensationellen Ergebnis" der CDU und einer "tollen Leistung von Frau Merkel".

Börsen reagieren gelassen auf Wahlergebnis

01:13

This browser does not support the video element.

Große Reformen eher unwahrscheinlich

Über die Konsequenzen des Wahlergebnisses waren sich die Wirtschaftsvertreter uneins. "Was wir jetzt nicht brauchen, ist eine Hängepartie", warnte Sandor Mohacsi, der Chef der Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD). "Deutschland ist der Stabilitätsanker für die gesamte europäische Wirtschaft. Politisches Taktieren, das eine Regierungsbildung verzögert, darf sich unser Land in dieser Situation nicht leisten", sagte er. Börner hingegen sagte, Deutschland sei regierbar und handlungsfähig. Das sei nicht nur wichtig für Deutschland, sondern gut auch für Europa und die Finanzmärkte. Für eine stabile Mehrheit habe Merkel mehrere Optionen, konkret mit Hilfe der SPD oder den Grünen. "Mich beschleicht keine Sorge."

Der Präsident des Verbandes "Die Familienunternehmer", Lutz Goebel, mahnte für die nächsten vier Jahren eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft an, sieht da aber Probleme, sollte es eine Koalition geben. "Wenn Frau Merkel mit SPD oder Grünen Koalitionsverhandlungen führt, wird das auf dem Feld der Wirtschaftspolitik schwierig." Der Chefvolkswirt der Berenberg Bank, Holger Schmieding, sieht das ähnlich. Große Reformen seien in den nächsten Jahren eher unwahrscheinlich.

zdh/as (rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen