1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Iran: Wissenschaftlerinnen treten in Hungerstreik

26. Dezember 2019

Die französisch-iranische Anthropologin Fariba Adelkhah und die britisch-australische Islamwissenschaftlerin Kylie Moore-Gilbert verweigern aus Protest gegen ihre Inhaftierung die Nahrungsaufnahme.

Bildkombo links Kylie Moore-Gilbert Fariba Adelkhah
Kylie Moore-Gilbert (links) und Fariba Adelkhah (Archivbilder)

Die beiden Forscherinnen erklärten in einem offenen Brief, sie seien im Gefängnis "psychologischer Folter" ausgesetzt. In dem Schreiben an das in New York ansässige Zentrum für Menschenrechte im Iran (CHRI) beklagten sie außerdem "zahlreiche Verstöße gegen unsere Menschenrechte".

Mit ihrem Hungerstreik wollen sie nach eigenen Angaben auf das Schicksal aller Wissenschaftler aufmerksam machen, "die wie wir im Iran und im Nahen Osten zu Unrecht inhaftiert sind".

Australiens Außenministerin besorgt

Die beiden Wissenschaftlerinnen werden wegen angeblicher Spionage im Iran festgehalten. Adelkhah war Anfang Juni festgenommen worden. Gilbert sitzt nach eigenen Angaben bereits seit 15 Monaten im Gefängnis. Australiens Außenministerin Marise Payne äußerte sich "zutiefst besorgt" über die lange Haft für Moore-Gilbert. Ihre Regierung tue alles dafür, dass die Islamwissenschaftlerin freikomme.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte vor zwei Wochen die Freilassung Adelkhahs und ihres ebenfalls im Iran inhaftierten Kollegen Roland Marchal verlangt. Die Gefangennahme der beiden nannte er "inakzeptabel".

Der Ehemann der inhaftierten Nazanin Zaghari-Ratcliffe protestiert im Juni vor der iranischen Botschaft in London Bild: picture-alliance/dpa/J. Brady

Im Iran befinden sich derzeit eine ganze Reihe westlicher Staatsbürger in Haft. Die prominenteste Gefangene ist die iranisch-britische Staatsbürgerin Nazanin Zaghari-Ratcliffe, die seit 2016 eine Haftstrafe absitzt.

   ni/jj (afp, ap)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen