Wittenberg: Alles Luther oder was?
Wittenberg - Alles Luther oder was?
An der Schlosskirche fing alles an: Mit dem Thesenanschlag veränderte Martin Luther die Welt. Das ist nur einer von vielen Originalschauplätzen der Reformation in der Lutherstadt Wittenberg.
Schlosskirche
Martin Luther würde sich noch immer in der Altstadt zurechtfinden: die Gassen, der Marktplatz, die Bürgerhäuser - vieles steht noch so wie vor 500 Jahren. Die Schlosskirche überragt weithin sichtbar die mitteldeutsche Stadt an der Elbe.
Thesentür
An der Tür der Schlosskirche soll Martin Luther am 31.Oktober 1517 seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel der Kirche angeschlagen haben. Dieser Tag markiert den Beginn der Reformation, die ganz Europa verändert hat. 2017 jährt sich dieses Datum zum 500. Mal. Aus diesem Anlass kommen noch mehr Besucher als sonst aus aller Welt in das beschauliche Wittenberg.
Luthers Grabstätte
Die Schlosskirche präsentiert sich - wie viele Lutherstätten - zum Jubiläum frisch saniert. In dem prächtigen Kirchenschiff befindet sich nicht nur das Grab Martin Luthers, sondern auch das seines Freundes und Mitstreiters Philipp Melanchthon.
Lutherhaus
Zweiter Anlaufpunkt nach der Schlosskirche ist das ehemalige Augustinerkloster. Luthers Förderer, Kurfürst Friedrich der Weise, schenkte es dem Reformator. 38 Jahre lebte Luther in diesem Haus. Es bot genügend Platz für seine Familie und für die vielen Gäste und Studenten, die zu dem berühmten Reformator nach Wittenberg reisten.
Hörsaal
Während sich die Ehefrau Katharina von Bora um Kost und Logis kümmerte, hielt Martin Luther Vorlesungen vor Studenten aus ganz Europa. Vor 500 Jahren galt Wittenberg, die Wiege der Reformation, als das geistige Zentrum Europas.
Lutherstube
In der Wohnstube fanden die sogenannten Tischgespräche statt. Viele Gäste notierten sich Sprüche und Reden von Luther, die so der Nachwelt erhalten blieben, etwa: Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang!
Melanchthon-Haus
In Luthers unmittelbare Nachbarschaft zog Philipp Melanchthon ein. Der Gelehrte kam nach Wittenberg, um sich Luthers revolutionäre Thesen erläutern zu lassen. Und er blieb. Er wurde neben Luther zur treibenden Kraft der Reformation. In Melanchthons Wohnhaus können u.a. das Studier- und Sterbezimmer besichtigt werden.
Cranachhof
Ein weiterer berühmter Zeitgenosse und Freund Luthers wohnte am Marktplatz. Lucas Cranach der Ältere war Maler, Apotheker, zeitweise Bürgermeister. Zu seinem Anwesen gehörten 80 Zimmer, eine Malschule und eine Apotheke. Und eine Druckerei, in der alle wichtigen Schriften der Reformation gedruckt wurden.
Marktplatz
Der Marktplatz ist heute wie damals das Herz der Stadt. Sankt Marien gilt als Mutterkirche der Reformation, denn hier wurde zum ersten Mal die Heilige Messe in deutscher Sprache gefeiert. Heute noch zu sehen ist die Kanzel, von der aus Luther predigte.
Reformationsaltar
Dieses Altarbild ist der Blickfang im Inneren der Stadtkirche St. Marien. Lucas Cranach verewigte hier die Hauptakteure der Reformation: Martin Luther als Junker Jörg, Melanchthon und Lucas Cranach bei der Taufe und Katharina von Bora als Zuhörerin in der Gemeinde.
Lutherdenkmal
1821 war das Denkmal auf dem Marktplatz von Wittenberg eine Sensation: zum ersten Mal war hier kein Fürst oder König dargestellt, sondern der Reformator Martin Luther. In der Hand die Bibel, aufgeschlagen jene Seiten, auf denen das Alte Testament endet und das Neue beginnt: Sinnbild für ein neues Zeitalter, das in Wittenberg seinen Anfang nahm.