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Wo man gerne beteiligt ist

Klaus Feldkeller1. September 2004

"Sexy" sind derartige Unternehmen beileibe nicht: Sie produzieren für die Kunststoff-Branche oder Schrauben für den Maschinenbau – aber die Beteiligungsgesellschaft Indus Holding macht damit glänzende Geschäfte.

INDUS-Kapitän Helmut RuwischBild: presse


Helmut Ruwisch weiß, wie man Geld verdient: Der 57-jährige hat das Regiment bei der Indus AG. Die Mittelstands-Holding in Bergisch Gladbach ist an mehr als 40 Unternehmen beteiligt, die in klassisch deutschen Industriezweigen wie Chemie, Maschinenbau und Automotive ihre Nische gefunden haben. Dabei ist Indus kein Partner auf Zeit wie andere Unternehmenshändler, sondern beteiligt sich langfristig, wie Ruwisch betont: "Wir suchen lange nach den Perlen. 100 Unternehmen schauen wir uns näher an. 15 kommen dann in die engere Auswahl. Zwei bis drei Firmen kaufen wir dann."


Aufstieg in M-Dax

Ein Erfolgs-Modell: Der Umsatz der gesamten Holding legte 2003 von 680 auf 706 Millionen Euro deutlich zu. Nun strebt Ruwisch den Aufstieg in den M-Dax an. Mit seinem Namen ist der Aufstieg der Holding verbunden. Auch als Banker war er immer für mittelständische Firmenkunden zuständig. Zudem war der tatkräftige Vorstandschef zwei Jahre lang Geschäftsführer einer bankeigenen Beteiligungsgesellschaft.

Was ist das Erfolgsrezept erfolgreicher Mittelständler, die Begehrlichkeiten bei Ruwisch wecken: "Unsere Unternehmen sind nah am Markt, kennen die Bedürfnisse ihrer Kunden und gehören auf keinen Fall zur New Economy." Dabei legt Indus Wert darauf, die Unternehmer "an der langen Leine" zu führen: Produktion, Entwicklung und Vertrieb sind Sache der Firmen. Die Holding kümmert sich um Finanzierung, Controlling und Bilanzierung.

Nachfolge-Lösung

Wenn in einem Familienunternehmen die Nachfolge geregelt ist, zum Beispiel, dass der Sohn oder die Tochter in die Fußstapfen des Vaters tritt, dann ist das schon ein Grund zur Freude. Denn es kommt häufig vor, dass der Nachwuchs die "Erbfolge" verweigert. Dann bleibt in der Regel nur die Suche nach einer Beteiligungsgesellschaft, die das Unternehmen übernimmt. Selten jedoch wird der Betrieb dann im Sinne des früheren Besitzers weitergeführt. Meist wird alles umgemodelt oder möglichst schnell Kasse gemacht. Vom ursprünglichen Unternehmen bleibt nichts mehr übrig.

Es gibt aber Ausnahmen. So bei Wiesauplast. Die Kunststoff-Schmiede in der Oberpfalz ist ein Spezialbetrieb. Alles, was hochwertig sein soll und Tüftelarbeit bedeutet, ist hier in guten Händen. Auf Wiesauplast kam Indus, als die Unternehmensnachfolge geregelt werden musste. Darauf hat sich Indus spezialisiert. Der frühere Eigentümer führt noch immer die Geschäfte, jetzt jedoch als Angestellter im Chef-Rang. Sein Lebenswerk wird solide weitergeführt und er kann sich gleichzeitig allmählich von seinem Ex-Unternehmen bis zur Rente verabschieden.

Sicher Arbeitsplätze

Insgesamt 440 Mitarbeiter, 45 Millionen Umsatz und gute Wachstumschancen, damit auch sichere Arbeitsplätze – das ist Wiesauplast. Nach genau solchen Schätzen im deutschen Mittelstand sucht Indus-Chef Ruwisch: "Im Augenblick interessieren uns Firmen aus der Medical-Care-Branche. Die Bevölkerung wird älter und braucht gute Produkte und Dienstleistungen." Wer wollte ihm da widersprechen.

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