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Glaube

"Jüdischer Glaube ist Teil unserer Tradition"

5. März 2017

Die "Woche der Brüderlichkeit" dient dazu, die Gemeinsamkeiten von Christen und Juden in Deutschland zu pflegen. Und mehr und mehr auch dazu, Anfeindungen entgegenzutreten.

Woche der Brüderlichkeit in Frankfurt
Bild: picture alliance/dpa/B. Roessler

Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat bei der bundesweiten Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit zum Kampf gegen den Antisemitismus aufgerufen. Damit seien auch diejenigen angesprochen, die sich an der Hasspropaganda in den sozialen Netzwerken beteiligten, sagte Bouffier in der Frankfurter Paulskirche. "Der Aufruf zum Kampf gegen den Antisemitismus gilt auch für jene, die sich zu Verteidigern des christlichen Abendlandes aufschwingen und dabei übersehen, dass der jüdische Glaube Teil unserer kulturellen Tradition ist", sagte der CDU-Politiker wörtlich. Dies gelte auch für jene, die sogar aus den Parlamenten heraus die Erinnerungskultur diffamieren wollten, sagte er mit Bezug auf eine Rede des Vorsitzenden der thüringischen AfD-Landtagsfraktion, Björn Höcke. "Nicht die Art des Erinnerns ist eine Schande, sondern es nicht zu tun", so Bouffier.

"Nun gehe hin und lerne"

Die Woche der Brüderlichkeit wird seit 1952 vom Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR) mit Sitz in Bad Nauheim organisiert. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto "Nun gehe hin und lerne". Bis zum 12. März sind bundesweit rund 750 Veranstaltungen geplant.

Ort des Glaubens: die Synagogen in Deutschland, hier die Westend-Synagoge in FrankfurtBild: picture-alliance/dpa/B. Roessler

Bouffier erläuterte, der christlich-jüdische Dialog verhindere, "dass sich jeder in sein religiöses Schneckenhaus zurückzieht und dass die Gesellschaft in immer mehr unverbundene Teile zerfällt". Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, kündigte an, dass die EKD gemeinsam mit ihren Mitgliedern eine Stiftungsprofessur zur Erforschung und Förderung des christlich-jüdischen Dialogs für die Dauer von zehn Jahren einrichten wolle. Die Professur sei ein Zeichen der evangelischen Kirche für die Abkehr von einem "schuldbeladenen Irrweg" im Umgang mit dem Judentum - und ein "Angebot, den Weg des Dialogs und der Verbundenheit mit dem Judentum gemeinsam weiter zu gehen".

Buber-Rosenzweig-Medaille

Rabbiner Andreas Nachama (rechts) gratuliert Klaus Müller von der Konferenz Landeskirchlicher Arbeitskreise zur Buber-Rosenzweig-MedailleBild: picture alliance/dpa/B. Roessler

Während der Eröffnungsfeier wurde die Buber-Rosenzweig-Medaille an die Konferenz landeskirchlicher Arbeitskreise Kirchen und Juden (KLAK) für ihr Engagement verliehen. Auch wenn die Beziehung zwischen Christentum und Judentum angesichts der Weltereignisse nicht erste Priorität habe, sei sie doch ein Lackmustest für die moralische Gesundheit einer gesellschaft", sagte der ehemalige Landesrabbiner Henry Brandt in seiner Laudatio.

ml/qu (dpa, epd, KNA)  

 

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