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Woher kommen die Fahrer der Tour?

12. Juli 2019

Europa dominiert die Tour de France: Frankreich stellt - wenig überraschend - die stärkste Teilnehmernation beim größten Radrennen der Welt. Überraschend ist: Die Tour ist weniger international als in den Vorjahren.

Radsport | Tour de France 2018 - 11. Etappe Albertville - La Rosiere
Bild: picture-alliance/Augenklick/Roth

Die Tour de France ist ein französisches Rennen durch Frankreich. Klar, es gibt längst Starts oder Etappen im Ausland, doch der Großteil der Strecke führt eben durch die Grande Nation. Das ist jedes Jahr so und hat sich auch im Laufe der Zeit nicht groß verändert. Was sich stärker verändert hat, ist das Fahrerfeld. Das zeigt ein Blick in die Geschichte des Rennens: Bei der Erstaustragung 1903 starteten 80 Fahrer, darunter sechs Schweizer, fünf Belgier, zwei Deutsche, ein Italiener und alle anderen waren Franzosen. Eine rein europäische Angelegenheit.

Das ist heute anders. Der Radsport ist ein internationaler Sport mit Fahrern, Teams und Rennen in allen Erdteilen. Die UCI WorldTour, die Beletage des Radsports, wird in 15 Ländern bzw. auf vier Kontinenten ausgetragen. Mit neuen Sponsoren und neuen Märkten der Radindustrie kamen in den vergangenen Jahren auch neue Nationalitäten hinzu. Wird also auch die Tour de France als Aushängeschild des Radsport immer internationaler?

Die Anzahl der Nationen nimmt ab

Überraschenderweise nein. Die Zahl der teilnehmenden Nationen nahm in jüngster Zeit ab: Waren es 2016 noch 35 Nationalitäten und 2017 noch 32, so sind es 2019 genau wie schon 2018 nur noch 30. Grund hierfür könnte auch eine Reform des Regelwerks sein, die manche Teams zum Umdenken zwang. Seit 2018 sind nur noch acht Fahrer pro Mannschaft bei den Grand Tours (Tour de France, Giro d'Italia und Vuelta a España) zugelassen, womit sich die Gesamtzahl der Starter beispielsweise bei der Tour von 198 auf 176 reduzierte. Das Rennen sollte so spannender und weniger gut kontrollierbar werden.

Die Nationalitäten der Starter der 106. Tour de France

Das hat aber auch Auswirkungen auf die Startplätze für Fahrer, die nicht aus den klassischen Radsportnationen stammen. Während die Anzahl der Starter aus Hochburgen wie Frankreich (35), Belgien (21) oder Italien (15) mehr oder weniger konstant blieb, verloren kleinere Nationen an Boden. So hatte die Region Asien und Ozeanien in den beiden Vorjahren noch je 18 Starter, doch in diesem Jahr sind es nur noch 13 Profis. Auch für afrikanische Athleten gibt es bei der Tour de France immer weniger Platz, beklagt auch Natnael Berhane im DW-Interview. Von sechs Startern 2015, über fünf in den Jahren 2016 und 2017 sowie vier im Vorjahr auf aktuell drei bei der diesjährigen Ausgabe. Die Anzahl der Fahrer aus Amerika blieb mit zwölf Startern konstant. Europa, seit jeher die Basis des Profiradsports, stellt mit 148 Teilnehmern das absolute Gros des Pelotons.

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