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Politik

Wuhan öffnet die Tore - und Tausende reisen ab

7. April 2020

Nach dem wochenlangen Corona-Lockdown dürfen die Bewohner Wuhans nun wieder die Stadt verlassen. Tausende eilten zum Bahnhof, um die zurückerlangte Reisefreiheit auszukosten. China stellt weiter auf Normalität um.

China Wuhan | Coronavirus | Bahnhof, Reisende verlassen die Stadt
Schon kurz nach den Lockerungen bildeten sich am Bahnhof lange SchlangenBild: Getty Images/AFP/N. Celis

Tausende Bewohner der chinesischen Metropole Wuhan wollten die erste Gelegenheit nutzen, die Stadt nach elfwöchiger Ausreisesperre zu verlassen. Zuvor waren Ausgangsbeschränkungen gelockert worden, die Abschottung der Stadt nach außen erlosch jedoch erst um Mitternacht in der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit). Journalisten berichten, Menschenmassen seien am zentralen Bahnhof aufgelaufen, der ein wichtiger Knotenpunkt des chinesischen Schnellzugnetzes ist. Die Bewohner Wuhans und der umliegenden Provinz Hubei werden trotzdem weiter gebeten, möglichst zu Hause zu bleiben.

Trotz der Lockerung sind die Bewohner aufgerufen, weiterhin zu Hause zu bleiben Bild: AFP/N. Celis

Damit hat China einen weiteren Schritt in Richtung Normalität gemacht - gut vier Monate, nachdem erste Fälle der neuen Lungenkrankheit COVID-19 publik wurden. Ein Fischmarkt im Zentrum von Wuhan, auf dem auch Fleisch von Wildtieren umgeschlagen wurde, gilt als möglicher Ort, an dem das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 erstmals auf einen menschlichen Wirt übersprang.

Kein neuer Todesfall in China

Seitdem hat das Virus sich in rasender Geschwindigkeit auf der ganzen Welt ausgebreitet: Auf allen Kontinenten sind laut Johns-Hopkins-Universität rund 1,4 Millionen Menschen infiziert, die Dunkelziffer dürfte weit darüber liegen. Bislang liegen demnach Meldungen über mehr als 78.000 Tote und knapp 293.000 Genesene vor. Hauptschauplätze der Pandemie sind inzwischen Europa und Nordamerika.

Barrieren, um Stadtgebiete abzuschotten, werden weggeräumtBild: picture-alliance/dpa/AP/Ng Han Guan

China vermeldete am Dienstag erstmals seit Anfang Januar keine neuen Todesfälle mehr. Auch die Zahl der gemeldeten Infizierten stieg nur noch um 32 - darunter waren neun aus dem Ausland eingereiste Personen und 18 Einwohner der Provinz Hubei. Trotzdem ist die Sorge vor einer zweiten Welle in China noch nicht gebannt.

ehl/uh (dpa, afp, rtr)