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GesellschaftDeutschland

Zahl der Einbürgerungen steigt auf Rekordhoch

28. Mai 2024

2023 wurden so viele Menschen in Deutschland eingebürgert wie noch nie seit Beginn der 2000er Jahre. Im Durchschnitt sind sie deutlich jünger als die Gesamtbevölkerung. Viele Eingebürgerte kommen aus Krisenländern.

Symbolbild Deutscher Reisepass Einbürgerung
Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland mehr als 200.000 EinbürgerungenBild: Schoening/picture alliance

Fast 200.100 Menschen sind im vergangenen Jahr in Deutschland eingebürgert worden - das ist ein neuer Höchstwert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mitteilte, stieg die Zahl der Einbürgerungen 2023 gegenüber dem Vorjahr um 31.000 (19 Prozent), nachdem sie im Vorjahr bereits um rund 37.000 gestiegen war. Zuletzt lag die Zahl im Jahr 2000 mit etwa 187.000 annähernd hoch.

Mehr als jeder Dritte kommt aus Syrien 

Mit mehr als 75.000 stammt demnach über ein Drittel der Neubürger (38 Prozent) aus Syrien, dahinter folgen als größte Herkunftsländer mit jeweils rund 10.700 Menschen die  Türkei und der Irak. Beim Großteil von fast 90.000 Menschen gibt die Behörde "Sonstige" als Herkunftsländer an.

Die Zahl der Einbürgerungen von Ukrainerinnen und Ukrainern stieg 2023 um sechs Prozent auf 5900, nachdem sie sich von 2021 auf 2022 im Zuge des russischen Angriffs von 900 auf 5600 fast verdreifacht hatte. Die Einbürgerungen ukrainischer Staatsangehöriger machten 2023 lediglich drei Prozent aller Einbürgerungen aus.

Insgesamt seien 157 unterschiedliche Staatsbürgerschaften gezählt worden. Über 80 Prozent der Neueingebürgerten behielten den Angaben zufolge zusätzlich ihre ursprüngliche Staatsbürgerschaft.

Durchschnittsalter bei knapp 30 Jahren

Von den Neueingebürgerten waren rund 55 Prozent männlich und 45 Prozent weiblich, wie es weiter hieß. Ihr Durchschnittsalter lag laut Behörde bei 29,3 Jahren und damit deutlich unter dem deutschen Bevölkerungsschnitt von 44,6 Jahren. Zum Zeitpunkt ihrer Einbürgerung hielten sich die Personen im Durchschnitt demnach schon knapp elf Jahre in der Bundesrepublik auf.

Urkunden bestätigen die Einbürgerung - wie hier in der deutschen Hauptstadt (Archiv)Bild: Jochen Eckel/picture alliance

Eine Einbürgerung war 2023 laut damaliger Gesetzeslage in der Regel nach acht Jahren Aufenthalt in Deutschland möglich. Die Dauer konnte bei besonderen Integrationsleistungen auf sieben beziehungsweise sechs Jahre verkürzt werden. Ehegatten und Kinder konnten auch ohne Mindestaufenthaltsdauer mit eingebürgert werden.

Vergleiche mit den Daten vor dem Jahr 2000 sind laut Statistikamt nur eingeschränkt möglich, weil zum 1. Januar 2000 die rechtlichen Rahmenbedingungen geändert wurden.

haz/jj (kna, afp, dpa)

Neues Einbürgerungsgesetz

02:28

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