1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Zahlreiche Kinder bei Anschlag getötet

31. Juli 2019

Die Präsidentschaftswahlen in Afghanistan finden zwar erst im Herbst statt, aber sie werfen bereits ihre Schatten voraus. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass ein Anschlag das Land erschüttert.

Kabul Anschlag auf Gästehaus Amrullah Saleh
Bild: picture-alliance/AP Photo/R. Gul

Bei der Explosion einer Bombe am Straßenrand sind in der westafghanischen Provinz Farah mehr als 30 Zivilisten getötet worden. Die meisten von ihnen Frauen und Kinder. 27 weitere seien im Bezirk Bala Buluk verletzt worden, als ein Reisebus auf den Sprengsatz auffuhr, sagte ein Sprecher des Gouverneurs von Herat. Einem Provinzrat von Farah zufolge war der Bus auf dem Weg von der westlichen Stadt Herat ins südliche Kandahar. Ein Teil der Verletzten sei in Krankenhäuser nach Farah-Stadt gebracht worden, ein Teil nach Herat. Die Zahl der Opfer könne noch steigen.

Verletzte werden nach dem Anschlag in einem Krankenhaus in Herat behandeltBild: REUTERS/J. Ahmad

Die selbstgebauten Bomben werden häufig von radikalislamischen Taliban-Kämpfern gelegt, um Truppenbewegungen der afghanischen Sicherheitskräfte zu behindern. Zahlen der Vereinten Nationen zufolge ist zuletzt die Zahl ziviler Opfer durch den Einsatz solcher Sprengfallen gestiegen.

Weitere Abschiebungen nach Afghanistan 

Unterdessen ist in der Hauptstadt Kabul ein weiterer Flug aus Deutschland mit abgeschobenen Menschen eingetroffen. Beamte am Flughafen teilten mit, die Maschine sei mit rund 45 abgeschobenen Afghanen an Bord kurz vor 8.00 Uhr Ortszeit gelandet.  Es war die 26. Sammelabschiebung seit dem ersten Flug im Dezember 2016. Bei den bisherigen 25 Abschiebungen hatten Bund und Länder 600 Männer nach Afghanistan zurückgebracht. Abschiebungen nach Afghanistan sind umstritten, da Kritiker darauf hinweisen, dass die Sicherheitslage weiter angespannt ist. 

UN-Bericht zeichnet düsteres Bild 

Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres sind dort nach UN-Angaben fast 1400 Zivilisten getötet und weitere fast 2500 verletzt worden. Laut dem Bericht, den die UN-Mission in Afghanistan (Unama) am Dienstag vorgelegt hatte, wurden allerdings mehr Zivilisten durch regierungstreue Truppen getötet als durch die Taliban und andere Islamistengruppen. Die Versuche der Konfliktparteien, die zivilen Opferzahlen zu verringern, seien nach wie vor "unzureichend". Bei fast einem Drittel der Opfer handelte es sich um Kinder. 

bri/qu (dpa, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen