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Zahlreiche Tote bei Anschlag im Jemen

6. Juli 2016

Der heilige muslimische Monat Ramadan geht zu Ende - und mit ihm eine blutige Serie islamistischer Anschläge. Nach einem Attentat auf einen Militärstützpunkt im Jemen wird die Liste der Terror-Opfer immer länger.

Anschlag auf Militärbasis beim Flughafen Aden im Jemen (Foto: Getty Images/AFP)
Bild: Getty Images/AFP/S. Al-Obeidi

Bei einem Selbstmordattentat im Süden des Bürgerkriegslandes Jemen sind mindestens sechs Soldaten getötet worden. Der Angriff habe einer Militärbasis in der Nähe des internationalen Flughafens von Aden gegolten, hieß es aus Sicherheitskreisen. Weil schiitische Huthi-Rebellen die Hauptstadt Sanaa kontrollieren, hält sich Jemens Regierung aktuell in der Hafenstadt auf.

Wie Sicherheitskräfte berichteten, näherten sich zunächst zwei mit Sprengstoff beladene Autos dem Militärstützpunkt. Nach den Explosionen hätten bewaffnete Angreifer versucht, die Basis zu stürmen, hieß es weiter. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete, dass bei den Kämpfen zwischen Attentätern und Soldaten auch 20 Angreifer getötet worden seien.

Dschihadisten auf dem Vormarsch

Bislang hat sich noch niemand zu dem Attentat bekannt. Sicherheitskräfte vermuten das Terrornetzwerk Al-Kaida hinter dem Anschlag. In der Vergangenheit hatten auch Kämpfer der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) wiederholt Anschläge auf Sicherheitskräfte im Jemen verübt.

Im vergangenen Jahr haben islamistische Kämpfer in dem verarmten arabischen Land immer mehr an Boden gewonnen. Sowohl Al-Kaida als auch der rivalisierende IS nutzten das Chaos in Folge des Bürgerkriegs zwischen Regierungstruppen und Huthi-Rebellen. Die radikal-islamischen Gruppierungen betrachten beide jemenitischen Konfliktparteien als ihre Feinde, konkurrieren jedoch um Rekruten.

Der Schauplatz des Attentats: Eine Militärbasis in der Nähe von AdenBild: Getty Images/AFP/S. Al-Obeidi

Seit Anhänger der jemenitischen Regierung die Hafenstadt Aden im vergangenen Sommer von den Huthis zurückerobern konnten, ist die Provinz vermehrt Schauplatz von Anschlägen. Im Kampf gegen die schiitischen Rebellen werden die Kräfte des international anerkannten Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi von Luftangriffen einer von Saudi-Arabien geführten Koalition unterstützt.

Der Anschlag im Jemen fällt mir dem muslimischen Zuckerfest zusammen, das für Millionen Gläubige weltweit das Ende des Ramadan markiert. Schon in den vergangenen Tagen überschatteten dschihadistische Anschläge mit zahlreichen Toten den Fastenmonat. Die mutmaßlichen IS-Attentate in Saudi-Arabien, der Türkei, Bangladesch und demIrak forderten insgesamt knapp 350 Opfer. Mit mindestens 250 Toten und ebenso vielen Verletzten war der Anschlag in Bagdad eines der verheerendsten Attentate des "Islamischen Staats".

nin/kle (dpa, ape, rtr, afp)

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