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Katastrophe

Viele Tote nach Lawinen am Hindukusch

5. Februar 2017

Seit Tagen schneit es in Teilen Afghanistans und Pakistans ununterbrochen. In verschiedenen Landesteilen gingen Lawinen ab, die Häuser unter sich begruben und Straßen unpassierbar gemacht haben.

Afghanistan Schäden durch Lawine Rettungseinsatz
Schneesturm in AfghanistanBild: Shah Marai/AFP/Getty Images

Schwere Lawinenunglücke und eisige Kälte sind in den bergigen Regionen Afghanistans und Pakistans im Winter keine Seltenheit. Die heftigen Schneefälle der letzten drei Tage gingen jedoch weit über das übliche Maß hinaus. Allein in Afghanistan starben mindestens 54 Menschen in 22 der 34 Provinzen es Landes durch Lawinen oder bittere Kälte, wie die Behörden mitteilten.

Rettungskräfte bemühten sich weiter, eingeschlossene Menschen unter den Schneemassen zu befreien. Fast 170 Gebäude seien unter Lawinen begraben worden, zahlreiche weitere Häuser seien schwer beschädigt. Mehr als 500 Nutztiere seien erfroren. Die Behörden fürchten, dass die Zahl der Toten deutlich weiter steigen könnte, da die Rettungsmannschaften einige der am schwersten betroffenen Orte noch nicht erreicht haben.

Mehr als 100 Tote in Afghanistan

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Verkehrsverbindungen unterbrochen

Viele Hauptverkehrsachsen in Afghanistan sind nicht mehr passierbar. Die wichtige Salang-Passstraße, die den Norden des Landes mit Zentralafghanistan verbindet, wurde nach Polizeiangaben an mindestens 33 Stellen von Schneemassen überrollt. Im Bereich der Salang-Passhöhe liege der Schnee rund zweieinhalb Meter hoch.

Laut Medienberichten sitzen in der Provinz Bamyan dutzende Menschen bei Temperaturen unter minus 15 Grad Celsius in ihren Fahrzeugen fest. Auf der Strecke Kabul - Kandahar befreiten Polizei und Soldaten rund 250 Autos und Busse aus bis zu zwei Meter hohen Schneeverwehungen. Der Internationale Flughafen von Kabul wurde wegen des Schneefalls geschlossen.

Gemüseverkäufer im verschneiten KabulBild: Reuters/O. Sobhani

Auf der anderen Seite der Grenze, im Norden Pakistans, sind bei einem Lawinenunglück mindestens neun Menschen umgekommen. Die Schneemassen seien über das Dorf Shershal im Distrikt Chitral hereingebrochen, teilten die örtlichen Behörden mit. Vier Häuser, in denen 19 Familien lebten, wurden völlig zerstört. Der Ort ist in Pakistan wegen seiner Naturschönheiten ein beliebtes Reiseziel.

Retter schlecht ausgerüstet

In Afghanistan sterben jeden Winter zahlreiche Menschen durch starken Schneefall und Lawinen. Erst im Januar waren im Norden des Landes 27 kleine Kinder in heftigem Schneefall und klirrender Kälte ums Leben gekommen. Bei Rettungseinsätzen nach derartigen Katastrophen fehlt es in Afghanistan oft an geeignetem Gerät. 

qu/se (dpa, rtre, afp, APE)

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