Zahlreiche Wale an der Westküste Australiens gestrandet
25. April 2024
Dutzende der gestrandeten Grindwale starben bereits. Viele andere schafften es dank Helfern wieder hinaus ins Meer. Doch die Gefahr ist noch nicht gebannt.
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Nach der Massenstrandung von etwa 160 Grindwalen an der Westküste von Australien sind etwa 30 von ihnen verendet. Die Meeressäuger gerieten bei Dunsborough in flachem Gewässer in Not. Zahlreiche Tierschützer und Anwohner waren an den Strand geeilt, um bei der Rettung zu helfen und die Tiere mit Wasser zu überschütten. Rund 100 Wale schafften es dank der Helfer wieder hinaus auf offene See, wie die Behörde für Artenvielfalt und Naturschutz DBCA mitteilte. Es bestehe aber weiterhin Sorge um die Tiere.
Wale laufen Gefahr, erneut zu stranden
Helfer in Booten versuchten die Wale daran zu hindern, erneut in Richtung Küste zu schwimmen. "Wir sind mit Schiffen und einem Sichtungs-Flugzeug im Einsatz, das alle paar Stunden verfolgt, wo sich die Tiere befinden", sagte eine DBCA-Sprecherin. Die Gefahr sei, dass die Wale an einem anderen Küstenabschnitt wieder in Lebensgefahr geraten könnten. Wenn Wale stranden, müssen sie ständig befeuchtet werden, denn ihre Haut verbrennt unter der Sonneneinstrahlung. Zudem droht ein Tod durch Ersticken, weil das Gewicht der Tiere auf ihre Lungen drückt. Andere ertrinken, wenn bei aufkommender Flut Wasser in ihr Blasloch eindringt und sie nicht mehr atmen können.
In der gleichen Region in Westaustralien war es 1996 zu einer Massenstrandung von 320 Grindwalen gekommen. Damals konnten fast alle Tiere dank Helfern gerettet werden. Andere Massenstrandungen an der Westküste endeten tragischer: 2018 starben in Hamelin Bay weit mehr als 100 Ozeanriesen am Ufer.
Was passiert mit gestrandeten Walen?
Jedes Jahr stranden etwa zweitausend Wale an Stränden in aller Welt. Aber wie kommen sie dort hin? Und was passiert dann?
Bild: picture-alliance/Pacific Press/A. H. Firsawan
Gemeinsame Anstrengung
2017 kümmerten sich die Bewohner des indonesischen Aceh um zehn Pottwale, die im flachen Wasser gestrandet waren. Freiwillige schafften es, sechs der Tiere wieder ins offene Meer hinauszuziehen, aber vier Tiere starben. Keiner weiß genau, warum Wale stranden, aber es gibt jede Menge Theorien...
Bild: picture-alliance/dpa/M. Yani
Dem Anführer folgen
Manche Walarten leben in sozialen Gruppen, die einen Anführer haben, dem die anderen Tiere hinterher schwimmen. Wenn das Leittier nah ans Ufer gerät und dort Probleme bekommt, kann es ein Notsignal aussenden. Die Wale, die ihm folgen, könnten versuchen, ihm zu helfen und dabei selbst stranden. Es kann auch sein, dass Wale stranden, während sie Beute jagen.
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Durch Menschen verursachte Strandungen
Eine andere Theorie, warum Wale stranden, ist, dass die Überfischung der Meere die Meeressäuger zwingt, Nahrung in ihnen unbekannten und potenziell flachen Gewässern zu suchen, wo sie dann nicht mehr herauskommen. Es gibt auch einige Hinweise darauf, dass das Sonar von Schiffen die Tiere auf ihren Wanderungen stört und verwirrt.
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Tod in der Tiefe
Wenn Wale in den Tiefen des Meeres sterben, sinkt ihr Körper auf den Grund, wo er Nahrungsquelle für eine Vielzahl von anderen Tieren und Organismen ist. Aber Tiere, die bereits in der Nähe der Küste sind, könnten an die Strände gespült werden, wie dieser Wal, der in Rio de Janeiro auftauchte. Wenn das passiert, verwesen die Tiere am Strand. Dieses Phänomen kann andere Probleme schaffen.
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Eine explosive Reaktion
Wenngleich es diese Sonnenanbeter nicht abzuschrecken scheint, könnte der Gestank eines verfaulenden Walkadavers vielen Menschen den Urlaub verderben. Und der Geruch ist nicht das einzige Problem. Wenn einer dieser Giganten der Ozeane stirbt und anfängt zu verwesen, bilden sich in seinem Magen Gase, die unter einer dicken Schicht Walspeck lagern.
Bild: Getty Images/M. Tama
Ein sandiges Grab
Einen Wal zu entsorgen, der angespült worden ist, kann eine schwierige Aufgabe sein. Weil sie eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit sind, kann man sie nicht am Strand verwesen lassen. Manche Umweltschützer sagen, das Beste sei, sie am Strand selbst zu vergraben, so wie es im Fall der vier Wale geschah, die in Aceh starben.
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