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Zehnjährige Selbstmordattentäterin

10. Januar 2015

Auf einem belebten Markt im Nordosten von Nigeria hat sich ein Mädchen in die Luft gesprengt. Mindestens 19 Menschen wurden mit in den Tod gerissen.

Anschlag in Maiduguri Nigeria Archiv Juli 2014
Der Markt in Maiduguri war schon 2014 mehrfach das Ziel von AnschlägenBild: AFP/Getty Images

Vermutlich wusste das Kind selbst nicht, dass es einen Sprengsatz bei sich trug. Wie Zeugen berichten, explodierte die Bombe, als das schätzungsweise zehn Jahre alte Mädchen am Zugang zu dem geschäftigen Markt in der Stadt Maiduguri von Sicherheitsleuten durchsucht wurde. Ein Metalldetektor sei dabei angeschlagen.

Bombe aus der Entfernung gezündet ?

Unter den Toten seien auch zwei Mitglieder einer Bürgerwehr, die das Mädchen kontrollierten. Vermutlich wurde die Bombe aus der Entfernung gezündet. Mindestens 18 Personen wurden verletzt, viele davon schwer. Auf dem selben Markt waren erst Ende November und Anfang Dezember bei Selbstmordanschlägen von zwei Frauen mehr als 55 Menschen getötet worden.

Kurze Zeit später ereignete sich in Potiskum im benachbarten Bundesstaat Yobe ein weiterer Anschlag. Mindestens zwei Menschen wurden getötet, als sich an einer Polizeiwache zwei Selbstmordattentäter in ihrem Auto in die Luft sprengten.

Boko Haram benutzt Frauen und Mädchen für Anschläge

Zu dem Anschlag in Maiduguri bekannte sich bislang niemand. Allerdings setzt die in der Region kämpfende, islamistische Rebellengruppe Boko Haram seit dem Sommer immer wieder Frauen und Mädchen als Selbstmordattentäterinnen ein.

In der Region von Maiduguri im Norden Nigerias verüben die Terroristen der Boko Haram immer wieder AnschlägeBild: DW

Die Terrorgruppe kämpft seit Jahren mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden von Nigeria. Bei Anschlägen auf Sicherheitskräfte, Behörden, Kirchen und Schulen sowie die einfache Zivilbevölkerung tötete sie seit 2009 mehr als zehntausend Menschen.

uh/cr (afp,rtr)

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