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Politik

Zehntausende Klimaschützer demonstrieren in Aachen

21. Juni 2019

Erstmals findet die Großkundgebung der Schüler- und Studentenbewegung Fridays for Future am Rand des rheinischen Braunkohlereviers statt. Auch an den dortigen Kohlegruben sind Aktionen geplant.

Deutschland | Klimademonstration Fridays for Future - Aachen
Bild: picture-alliance/dpa/Bildfunk/M. Kusch

Die Kundgebung am Aachener Fußballstadion Tivoli sind der erste internationale Klimastreik von Fridays for Future. Erwartet wurden junge Menschen aus 17 Ländern. Viele Schüler hatten selbst Plakate gebastelt, etwa mit den Aufschriften "Die Dinos dachten auch, sie hätten Zeit" oder "Grandma, what's a Snowman?" (Oma, was ist ein Schneemann?).

Über einem Feuerwehrauto hing ein Transparent mit dem Spruch "Our House is on fire" (Unser Haus steht in Brand). Der 21 Jahre alte Nikolai Maas aus Karlsruhe hatte ein Schild dabei mit der Aufschrift: "Mach's wie der BER: boykottier Flüge" - eine Anspielung auf den nicht fertig werdenden Berliner Flughafen.

Die Polizei war mit großem Aufgebot vor Ort. So wurde ein Sonderzug aus Basel, der fast ausschließlich mit Schülern gefüllt war, von zahlreichen Polizisten schon auf dem Bahnsteig empfangen. Ein Polizeisprecher sagte, bisher gebe es keinerlei Vorkommnisse. Zu der Demo werden mindestens 20.000 Teilnehmer erwartet.

In mehreren Zügen marschierten die jungen Menschen durch die Aachener InnenstadtBild: picture-alliance/dpa/M. Kusch

An den Protesten sind auch Aktivisten der Umweltorganisation Robin Wood beteiligt. Vier Kletterer spannten am Mittag zwischen die Stahlseile einer Fußgängerbrücke am Tivoli ein Transparent mit dem Slogan "Klimaschutz statt Kohleschmutz", wie Robin Wood mitteilte. Die Bundesstraße vor dem Aachener Station wurde laut Polizei daraufhin vorzeitig für den Verkehr gesperrt.

Kinder, die sich von einer Brücke abgeseilt haben um ein Banner aufzuspannenBild: picture-alliance/dpa/H. Kaiser

Parallel zu der Großdemo kündigten Aktivisten des Bündnisses Ende Gelände Blockadeaktionen im östlich von Aachen gelegenen rheinischen Braunkohlerevier an. Bei vergleichbaren Aktionen von Ende Gelände im rheinischen Braunkohlerevier hatte es in den vergangenen Jahren wiederholt Polizeieinsätze gegeben.

Mit Blick auf die angekündigten Blockaden warnte die Polizei die Aktivisten nachdrücklich vor dem Betreten von Tagebaugelände. Das Eindringen in den Tagebau bedeute akute Lebensgefahr für alle Menschen.

Selbst Schulanfänger waren für ein besseres Klima auf den BeinenBild: picture-alliance/dpa/M. Kusch

Bis auf weiteres wurde der Bahnhof Viersen gesperrt. "Wir möchten damit verhindern, dass mit der Bahn zum Tagebau angereist wird, um dort Straftaten zu begehen", sagte eine Polizeisprecherin.

Am Samstag will auch die Bewegung Fridays For Future am Tagebau Garzweiler für einen früheren Kohleausstieg demonstrieren. Nach Empfehlungen der Kohlekommission ist ein Ausstieg spätestens 2038 geplant.

uh/hf (dpa, afp)

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