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Politik

Zehntausende protestieren gegen Lukaschenko

18. Oktober 2020

Trotz neuer Gewaltandrohung der belarussischen Behörden zogen die Menschen erneut durch die Hauptstadt Minsk und forderten den Rücktritt von Präsident Alexander Lukaschenko. Es gab wieder zahlreiche Festnahmen.

Belarus Erneute Sonntagsproteste in Minsk
Bild: Stringer/Reuters

Begleitet von einem großen Aufgebot von Polizei und Militär bewegte sich die Menschenmenge durch Minsk. Anders als bei den früheren Sonntagsdemonstrationen der Opposition zogen die Lukaschenko-Gegner diesmal nicht durch das Stadtzentrum, sondern demonstrierten auf einer Hauptverkehrsstraße im Süden der Hauptstadt.

Unterwegs mit der historischen weiß-rot-weißen FahneBild: Stringer/Reuters

Auch in anderen Städten gab es Protestaktionen. Dabei riefen die Menschen: "Es lebe Belarus" und "Lukaschenko ins Gefängnis". Nach Angaben der Menschenrechtsgruppe Wesna gab es bis zum Abend mehr als 100 Festnahmen, die meisten davon in Minsk.

Die im Nachrichtenkanal Telegram veröffentlichten Bilder gleichen denen der vergangenen Wochenenden: Viele Militärfahrzeuge und Gefangenentransporter sind in Minsk unterwegs. Der Machtapparat brachte erneut Wasserwerfer in Stellung. Sicherheitskräfte sperrten Straßen mit Stacheldraht und schwerem Gerät ab. Zudem gab es Berichte, dass Sicherheitskräfte Gummigeschosse in die Luft gefeuert hätten, als Demonstranten Steine geworfen hätten. Zudem war in Teilen der Hauptstadt das Mobilfunknetz gestört.

Aufgeben ist für die Lukaschenko-Gegner keine Option - trotz massiver EinschüchterungsversucheBild: Stringer/Reuters

Es ist das mittlerweile zehnte Protest-Wochenende in Folge, seit der umstrittene Langzeitpräsident Alexander Lukaschenko sich nach der Wahl vom 9. August mit 80,1 Prozent der Stimmen zum Sieger hatte erklären lassen. Die Opposition erkennt das Ergebnis nicht an und wirft ihm Wahlbetrug vor.

qu/uh (dpa, rtr, afp)

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