Massenproteste gegen Hollande
5. Mai 2013Die Polizei sprach von 30.000 Teilnehmern bei dem Protestmarsch gegen die Politik Hollandes am Pariser Place de la Bastille. Die Organisatoren setzten die Zahl der Kundgebungsteilnehmer deutlich höher an und sprachen von 180.000 Demonstranten.
Linke, Grüne und Kommunisten gegen Hollande
Linksparteichef Jean-Luc Mélenchon gab sich in seiner Rede vor den Demonstranten kämpferisch. "Wenn ihr nicht wisst, wie es geht - wir wissen es", rief er der Regierung zu. Kritik an der Regierungspartei kam aber auch von der Grünen-Politikerin Eva Joly, die einen sofortigen und echten Wandel forderte. Kommunistenchef Pierre Laurent sprach von einem vergeudeten Jahr für den Wandel.
In Paris und mehreren anderen großen Städten wie Lyon, Rennes, Lille und Montpellier demonstrierten am Sonntag zudem Gegner der kürzlich vom Parlament endgültig beschlossenen Homoehe. Die Reform ist äußerst umstritten und sorgt bereits seit Wochen für Demonstrationen sowohl von Befürwortern als auch Gegnern.
Ein Jahr nach Amtsantritt kaum Grund zum Feiern
Die Regierungskritiker wählten für ihre Kundgebungen das Wochenende vor dem ersten Jahrestag von Hollandes Wahlsieg. Der Sozialist hatte am 6. Mai 2012 die Stichwahl gegen den damaligen konservativen Präsidenten Nicolas Sarkozy gewonnen. Den Jahrestag will seine Regierung nicht mit einer Feier begehen.
Gründe dafür gibt es tatsächlich auch wenige: Frankreich befindet sich am Rande einer Rezession, die Arbeitslosigkeit hat den höchsten Stand seit 16 Jahren erreicht. Fast drei Viertel der Franzosen sind nach eigenen Angaben unzufrieden mit Hollande. Damit ist er so unbeliebt wie noch nie ein französischer Präsident ein Jahr nach seinem Amtsantritt.
haz/rb (afp, dpa)