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"Zeit für jüngere Stimmen" - Biden begründet seinen Rückzug

25. Juli 2024

Wochenlang wehrte US-Präsident Joe Biden Rückzugsforderungen ab - dann stieg der Demokrat doch aus dem Rennen ums Weiße Haus aus. Nun erklärt er in einer TV-Rede seinen Schritt.

US-Präsident Joe Biden hat den Finger erhoben und schaut direkt in die Kamera
US-Präsident Joe Biden bei seiner Rede an die Nation am MittwochBild: Evan Vucci/IMAGO/UPI Photo

In einer Rede an die Nation hat US-Präsident Joe Biden sich zu seinem Rückzug aus dem Rennen um das Weiße Haus bei der Wahl 2024 geäußert. Er wolle den Staffelstab an eine neue Generation übergeben, um die Nation zu vereinen. "Ich verehre dieses Amt", sagte Biden. "Aber ich liebe mein Land mehr."

Die bedeutende Ansprache aus dem Oval Office des Weißen Hauses ist die vierte in seiner Zeit als Präsident. Reden zur besten Sendezeit aus dem Büro des Präsidenten sind krisenhaften Momenten und großen Zäsuren im Land vorbehalten. Zuletzt hatte er sich - zehn Tage zuvor - nach dem Attentat auf Donald Trump auf diese Weise an die Nation gewandt.

Für die Demokratie, für Kamala Harris

Das Gute an den Vereinigten Staaten sei, dass hier keine "Könige" oder "Diktatoren" herrschten, sagte der noch amtierende Präsident. Die Geschichte und die Macht lägen bei den Leuten, denn das Volk regiere. Die Nation stehe nun vor einer entscheidenden Wahl zwischen Hoffnung und Hass. 

"Die Verteidigung der Demokratie ist wichtiger als jeder Titel", so der 81-Jährige weiter. Er schöpfe Kraft daraus und finde Freude daran, für das amerikanische Volk zu arbeiten. Aber dabei gehe es nicht um ihn, betonte der Demokrat. "Es geht um Sie. Um Ihre Familien. Ihre Zukunft."

Ein gutes Team: Präsident Joe Biden pries erneut seine Vizepräsidentin Kamala Harris als neue Kandidatin für die Demokraten an (Archivbild)Bild: Andrew Harnik/Getty Images

Es ist eine "Zeit für neue Stimmen, frische Stimmen, ja, jüngere Stimmen", sagte Biden. Diese Zeit sei jetzt gekommen. Der Demokrat bekräftigte seine Unterstützung für Vizepräsidentin Kamala Harris, die voraussichtliche Präsidentschaftskandidatin für die Demokraten. Sie sei "erfahren, hartnäckig und fähig". Es liege nun in den Händen der Amerikaner, ihre Republik zu bewahren.

Noch ehrgeizige Pläne

Der Rede aus dem Amtszimmer des Präsidenten gingen chaotische Wochen im US-Wahlkampf voraus. Bis zu seinem Rückzug aus dem Rennen sah sich Biden wegen Zweifeln an seiner geistigen Fitness zunehmendem Druck aus den eigenen Reihen ausgesetzt.

Bei der Ansprache demonstrierte der amtierende Präsident nochmal Tatendrang. Er werde sich in den verbleibenden sechs Monaten seiner Amtszeit voll auf seine Aufgaben als Präsident konzentrieren. Biden kündigte eine Reform des Obersten Gerichtshofs an, ohne Details zu nennen. Außenpolitisch bekräftigte er die weitere Unterstützung für die Ukraine und sein Engagement für ein Ende des Israel-Hamas-Krieges.

ch/sti (rtr, dpa, afp)

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