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Politik

Zentralrat der Juden kritisiert "Al-Kuds-Demo"

27. Mai 2019

Alljährlich wird zum symbolträchtigen israelfeindlichen "Al-Kuds-Tag" in Berlin eine Demonstration genehmigt. Für die Juden in Deutschland ist das nicht nachvollziehbar. Der Zentralratspräsident fordert strikte Auflagen.

Deutschland Al-Kuds-Tag in Berlin | anti-israelische Demonstration
Anti-israelische Demonstranten am "Al-Kuds-Tag" vor zwei Jahren in BerlinBild: picture-alliance/dpa/J. Carstensen

"Uns ist es unverständlich, dass diese Demo Jahr für Jahr genehmigt wird", erklärte der Zentralrat der Juden in Deutschland. Bei der islamistischen Propagandaveranstaltung gegen Israel werde für eine Eroberung Jerusalems und die Vernichtung Israels demonstriert und das iranische Mullah-Regime gepriesen, kritisierte Zentralratspräsident Josef Schuster: "Bei der Al-Kuds-Demonstration wird nichts anderes transportiert als Antisemitismus und Israel-Hass."

Schuster, seit 2014 Präsident des Zentralrats der JudenBild: Imago Images/localpic

Forderung nach Verbot der Hisbollah

Sollte sich die für das kommende Wochenende geplante judenfeindliche Kundgebung auch in diesem Jahr nicht verhindern lassen, erwarte der Zentralrat strikte Auflagen sowie die konsequente Ahndung bei Verstößen. Zudem sei es überfällig, die vom Iran großzügig finanzierte libanesische Hisbollah auch in Deutschland als Terrororganisation einzustufen und zu verbieten, wie dies in den Niederlanden und Großbritannien bereits geschehen sei, forderte Schuster.

Der Zentralratspräsident rief dazu auf, eine am Samstag am George-Grosz-Platz in Berlin-Charlottenburg geplante Gegendemonstration zu den antisemitischen Aktionen am "Al-Kuds-Tag" zu unterstützen.

Aufruf der Mullahs zum Antisemitismus

Der "Al-Kuds-Tag" ist eine Propaganda-Erfindung aus dem Iran. 1979 hatte der iranische Revolutionsführer Ajatollah Khomeini zu Aufmärschen am letzten Freitag des islamischen Fastenmonats Ramadan aufgerufen, um Hass gegen Israel zu schüren und den arabischen Anspruch auf ganz Jerusalem zu untermauern. Al-Kuds ist der arabische Name für Jerusalem. Der "Al-Kuds-Tag" soll an die Besetzung Ost-Jerusalems durch Israel während des Sechstagekrieges 1967 erinnern. Auf Kundgebungen wird dann in zahlreichen islamischen Staaten die "Befreiung von den zionistischen Besatzern" gefordert.

Seit 1996 findet die deutsche Hauptkundgebung in Berlin statt. Sicherheitskreise gehen davon aus, dass hinter den Aufmärschen in Europa die vom Iran unterstützte radikal-islamische libanesische Hisbollah-Miliz steckt.

qu/uh (epd, kna)

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