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Zentralrat der Juden kritisiert Ausstellung im Jüdischen Museum

24. Dezember 2005

Die derzeit im Berliner Jüdischen Museum laufende Ausstellung zum Weihnachts- und Chanukkafest stößt beim Zentralrat der Juden auf Kritik. "Weihnukka" spiegele "eine gefährliche Tendenz der Historisierung und Vereinnahmung des Judentums in Deutschland wider", äußerte Generalsekretär Stephan Kramer in der in Berlin erscheinenden "tageszeitung" vom Samstag (24.12.2005). Die Ausstellung sei "kein Ausdruck lebendiger jüdischer Kultur", sondern komme "der nichtjüdischen Sehnsucht entgegen, alle Widersprüche und Differenzen zwischen Judentum und Christentum aufzulösen", so Kramer weiter.

In der Ende Oktober eröffneten Ausstellung informiert das Museum über die historischen Wurzeln des christlichen Weihnachtsfestes und des zeitgleich stattfindenden Chanukka. Das jüdische Lichterfest erinnert an die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem im Jahr 164 v.Chr. Die Ausstellung ist noch bis Ende Januar zu sehen. Besorgt äußert sich Kramer auch über die Akzeptanz der Juden in Deutschland. "Die Mehrheit der deutschen Gesellschaft sieht Juden auch heute noch - oder schon wieder? - als Fremde", schreibt er in seinem Gastbeitrag. Die eigene jüdische Identität werde von der Umwelt nur bedingt akzeptiert.