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Ziel: Konzentriert ins Viertelfinale

Stefan Nestler30. Juni 2014

Bundestrainer Joachim Löw warnt davor, den Achtelfinal-Gegner Algerien zu unterschätzen. Im anderen K.o.-Spiel des Tages sieht sich Nigeria gegen Frankreich in der Verantwortung für einen ganzen Kontinent.

Abschlusstraining in Porto Alegre. Foto: dpa-pa
Abschlusstraining der deutschen Nationalmannschaft in Porto AlegreBild: picture-alliance/dpa

"Diese Spiele haben schon eine besondere Magie und Spannung", sagte Bundestrainer Joachim Löw vor dem Achtelfinal-Duell in Porto Alegre gegen Algerien (Anpfiff 22 Uhr MESZ). "Da geht es auch für uns um viel. Das Motto ist: Konzentration und Fokussierung." Er habe ein sehr gutes Gefühl: "Wir können selbstbewusst in das Spiel gehen." Bis auf Lukas Podolski, der wegen einer Zerrung ausfällt, kann der Bundestrainer personell aus dem Vollen schöpfen. Ob er im defensiven Mittelfeld Bastian Schweinsteiger oder Sami Khedira aufstelle, werde er aus dem Bauch heraus entscheiden, kündigte Löw an.

Der 54-Jährige warnte aber davor, die Aufgabe gegen Algerien auf die leichte Schulter zu nehmen: "Wenn jemand glaubt, man hat es im Achtelfinale mit einem vermeintlich leichten Gegner zu tun und kann den Fokus schon ein bisschen auf die nächste Runde richten, begeht er einen Fehler." Die Botschaft scheint bei den Spielern angekommen zu sein. "Entweder man bringt seine Leistung, oder man fliegt raus", bringt es Kapitän Philipp Lahm auf den Punkt. Im Gegensatz zu den Vorrundenspielen in Salvador, Fortaleza und Recife erwartet die deutsche Mannschaft in Porto Alegre fast europäisches Wetter mit gemäßigten Temperaturen von etwa 15 Grad Celsius.

Revanche für die "Schande von Gijon"?

Gegner Algerien fühlt sich in der Außenseiter-Rolle wohl. "Die Deutschen sind die absoluten Favoriten, aber wir wollen sie ärgern", sagt Algeriens bosnischer Nationaltrainer Vahid Halilhodzic. "Wir haben nichts zu verlieren. Es ist für uns ein historisches Spiel, das wichtigste unserer Karriere. Wir werden bis an unser Maximum gehen." Erstmals steht das nordafrikanische Land im Achtelfinale einer WM.

WM-Euphorie in AlgerienBild: Ben Chenouf Mahrez

Bei der Weltmeisterschaft 1982 in Spanien war Algerien schon einmal dicht davor, doch damals verhinderte ein "Nichtangriffspakt" zwischen Deutschland und Österreich im letzten Gruppenspiel in Gijon den Einzug in die Runde der besten 16 Teams. 32 Jahre später sinnen die Algerier auf Revanche für die "Schande von Gijon". Zweimal standen sich Mannschaften beider Länder bisher gegenüber, beide Male gewann Algerien: 1964 mit 2:0 und in der WM-Vorrunde 1982 mit 2:1. Bundestrainer Löw nervt das Gerede von der "Rache für Gijon". Die meisten seiner Spieler seien damals nicht einmal geboren gewesen, sagt Löw.

Nigerias Spieler wollen auch im Achtelfinale gegen Frankreich jubelnBild: Reuters

Deschamps: "Bloß nicht arrogant!"

Der Sieger des Duells in Porto Alegre trifft entweder auf Frankreich oder Nigeria, die sich in Brasilia gegenüberstehen (Anpfiff 18 Uhr MESZ). "Wir sind Afrikameister und haben eine kollektive Verantwortung - für unser Land und für unseren Kontinent", schwört Nigerias Trainer Stephen Keshi seine Mannschaft ein. Das Land stand noch nie in einem WM-Viertelfinale, 1994 und 98 war jeweils das Achtelfinale Endstation. Gegner Frankreich hat vorsorglich Elfmeterschießen trainiert. Trainer Didier Deschamps warnt seine Spieler nach der überzeugenden Vorrunde vor Überheblichkeit: "Es ist gut, ambitioniert zu sein. Deshalb sind wir auch hier, aber aus Selbstvertrauen sollte keine Arroganz werden."

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