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Zinssenkung erfreut Börsen weltweit

3. Mai 2013

Die historische Senkung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank ist an den Aktienmärkten rund um den Globus freundlich aufgenommen worden. Geld ist in der Eurozone jetzt so billig wie noch nie.

Börsenhändler in New York (Foto: /Getty Images)
Wall Street Dow Jones RekordniveauBild: Getty Images

An der Börse in Frankfurt am Main ging der Leitindex Dax mit 7961 Punkten aus dem Markt, einem Plus von 0,6 Prozent. Zeitweilig hatte der Dax die Marke von 8000 Punkten geknackt. Auch in den USA beflügelten die Zinssenkung der EZB und erfreuliche Nachrichten vom Arbeitsmarkt den Aktienmarkt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte legte an der Wall Street 0,9 Prozent auf 14.831 Punkte zu. In Hongkong legte der Hang Seng Index um 0,1 Prozent zu. Die Börse in Shanghai schloss 1,4 Prozent höher. Die asiatische Leitbörse in Tokio blieb wegen eines Feiertages geschlossen.

"Das ist ein ermutigender Schritt der EZB, um der Erholung in der Euro-Zone Beine zu machen", kommentierte in New York ein Hedgefonds-Manager den Zinsbeschluss der EZB. Der Rat der Europäischen Zentralbank hatte auf einer Sitzung in der slowakischen Hauptstadt Bratislava angesichts der Wirtschaftskrise in vielen Euro-Staaten den Leitzins von 0,75 Prozent auf von 0,5 Prozent gesenkt. So niedrig lag dieser Schlüsselzins noch nie seit Einführung des Euro. EZB-Chef Mario Draghi sagte, Hintergrund für die Zinssenkung sei die schlechte Stimmung in der Wirtschaft in den Euro-Ländern im Frühjahr.

Leitzins auf Rekordtief

01:33

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Die Zentralbanker hoffen, dass die Finanzbranche das billige Geld in Form von Krediten an Unternehmen und Verbraucher weiterreichen wird. Bislang funktioniert das nicht in dem erwarteten Maß - obwohl das Zinsniveau im Euroraum bereits seit Juli 2012 extrem niedrig ist und die EZB den Banken zusätzlich mit langlaufenden Krediten zu extrem günstigen Konditionen unter die Arme griff. Vor allem die Wirtschaft in Europas Krisenländern kommt nicht wie erhofft in Schwung. Griechenland, Italien, Portugal und Spanien fahren harte Reformprogramme und leiden unter hoher Arbeitslosigkeit.

Angesichts dieser Lage schloss Draghi neue Wege zur Bekämpfung der Rezession in der Euro-Zone nicht aus. Die Banken könnten zu einer stärkeren Kreditvergabe animiert werden, indem sie künftig eine Art Strafgebühr zahlen müssten, wenn sie Geld bei der EZB anlegen. "Wir sind technisch darauf vorbereitet", betonte der EZB-Chef. Banken können Geld bei der EZB parken, wofür sie in normalen Zeiten Zinsen bekommen. Die Euro-Zentralbank hat diese Anlageform allerdings unattraktiv gemacht, indem sie den Zinssatz schon auf null gedrückt hat. Entsprechend den Bemerkungen Draghis könnte die EZB noch einen Schritt weitergehen und mit negativen Zinsen eine Art Strafgebühr für eingereichte Gelder einführen. Der EZB-Präsident schloss auch weitere Zinssenkungen in der Zukunft nicht aus.

wl/qu (dpa, afp, rtr)

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