Zittersieg für Williams
3. Juli 2015 "Es war das härteste Match, dass ich jemals hier in Wimbledon gespielt habe", so die Bilanz von Serena Williams nach dem Sieg gegen die Britin Heather Watson. Die Zuschauer peitschen Watson immer wieder nach vorne, die ein tolles Tennis zeigte und im dritten Satz mit 3:0 führte und beim Stand von 5:4 nur zwei Punkte von dem Überraschungssieg entfernt war.
Am Ende aber fehlte ihr gegen die fast brachial spielende Williams einfach die Kraft. Nach 2,14 Stunden hieß es: 6:2, 4:6 und 7:5 - und Williams kann weiter vom vierten Grand-Slam-Triumph träumen. Dafür muss sie im Achtelfinale aber erst mal gegen ihre Schwester gewinnen, die gegen Aleksandra Krunic aus Serbien mit 6:3 und 6:2 gewann. Es ist der 26. Sister Act, Serena führt im direkten Vergleich 14:11. Das letzte Duell hatte im vergangenen Jahr in Montreal allerdings Venus für sich entschieden, die ebenfalls fünfmal in Wimbledon gewonnen hat. "Sie ist aktuell in besserer Verfassung als ich", sagte Serena.
Einen Tag nach dem Wimbledon-Coup von Dustin Brown fiel die nächste Sensation aus. Überraschend wäre es wohl auch gewesen, wenn Andrea Petkovic zum ersten Mal das Achtelfinale beim Wimbledon-Turnier gewonnen hätte. Aber die 27-jährige Deutsche musste sich der Kasachin Sarina Dijas mit 5:7 und 4:6 geschlagen geben und schied als siebte von anfangs zehn deutschen Tennis-Damen aus. Damit schaffte es Petkovic auch im fünften Anlauf auf dem ungeliebten Rasen nicht in die Runde der besten 16. Nach 1:50 Stunden musste Petkovic der Weltranglisten-34. aus Almaty gratulieren und schlich geknickt vom Court.
Durch die Niederlage verspielte die deutsche Nummer zwei auch ein reizvolles
Duell mit der ehemaligen Turniersiegerin Maria Scharapowa, die sich mit 6:4 und 6:3 gegen Irina Camelia Begu aus Rumänien durchsetzte. An diesem Samstag haben Angelique Kerber, Sabine Lisicki, Tatjana Maria und Dustin Brown bei dem Klassiker in London noch die Chance auf den Einzug in das Achtelfinale.
"Ich möchte noch besser spielen"
Scheinbar mühelos eilt Novak Djokovic beim Rasenturnier von Sieg zu Sieg. In der dritten Runde setzte sich der Serbe gegen Bernard Tomic aus Australien mit 6:3, 6:3 und 6:3 durch und strebt damit der Titelverteidigung entgegen. "Ich hatte gehofft, mit jedem Spiel ein bisschen besser zu werden, und so ist es auch. Ich fühle mich immer wohler auf dem Platz", sagte Djokovic nach der Partie gegen Tomic. Und was folgt, klingt wie eine Drohung: "Ich möchte in der zweite Woche noch besser spielen."
Djokovic, der Weltranglisteerste, hat das wichtigste Turnier des Jahres neben 2014 auch schon 2011 gewonnen. Gelänge ihm bei dieser Auflage der erneute Erfolg, zöge er mit seinem Trainer Boris Becker gleich, der in Wimbledon 1985, 1986 und 1989 triumphiert hatte.
Wawrinka locker im Achtelfinale
Zuvor war dem Franzosen Richard Gasquet eine Überraschung gelungen: An Nummer 21 gesetzt, schlug er den um zehn Positionen besser eingestuften Grigor Dimitrow aus Bulgarien mit 6:3, 6:4 und 6:4. Ebenfalls unerwartet stark präsentierte sich der Australier Nick Kyrgios, der als 26. der Setzliste den an Nummer 7 notierten Milos Raonic mit 5:7, 7:5, 7:6 (7:3) und 6:3 aus dem Turnier warf. Keine Blöße gab sich dagegen Mitfavorit Stan Wawrinka. Der Schweizer ließ Fernando Verdasco aus Spanien beim 6:4, 6:3 und 6:4 keine Chance.
Schweigeminute für Terroropfer
Auch in Wimbledon wurde zu Ehren der Opfer des Terroranschlags in Tunesien eine Schweigeminute abgehalten. Um kurz nach 12.00 Uhr Ortszeit hielten Besucher, Spieler, Helfer und Offizielle auf dem Gelände des All England Clubs inne, um an die Toten des Anschlags sieben Tage zuvor zu erinnern. 30 der insgesamt 38 Opfer in einem Strandressort in Tunesien waren Briten. Wegen der landesweiten Gedenkminute begannen die Partien auf den äußeren Plätzen mit 45-minütiger Verzögerung im Vergleich zu den traditionellen Startzeiten.