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Politik

Zuckerberg-Befragung doch öffentlich

21. Mai 2018

Nach einigem Hin und Her wird das Treffen zwischen Facebook-Chef Mark Zuckerberg und EU-Parlamentariern zur Datenmissbrauchs-Affäre bei dem Unternehmen nun doch öffentlich sein.

Zuckerberg während seiner Befragung durch US-Parlamentarier Mitte April
Zuckerberg während seiner Befragung durch US-Parlamentarier Mitte AprilBild: Imago/Zumapress/R. Sachs

Facebook-Chef Mark Zuckerberg wird nach Druck aus dem EU-Parlament voraussichtlich doch öffentlich in Brüssel aussagen. Sein Treffen mit den Fraktionsspitzen am Dienstag wegen des Datenskandals um Cambridge Analytica werde live im Internet (18.15 Uhr) übertragen, teilte Parlamentspräsident Antonio Tajani mit. 

Das Europaparlament hatte wochenlang versucht, Zuckerberg zu einer Aussage zu bewegen. Dieser hatte demnach zunächst versucht, seinen Vize-Chef für Öffentlichkeitsarbeit, Joel Kaplan, vorzuschicken. Schließlich erklärte sich Zuckerberg bereit, persönlich zu erscheinen; das Gespräch mit den Fraktionsvorsitzenden sollte ursprünglich jedoch hinter verschlossen Türen stattfinden. Dies stieß im Parlament und in der EU-Kommission auf Kritik, zumal Zuckerberg den US-Abgeordneten im April ausführlich und öffentlich Rede und Antwort gestanden hatte.

Zuckerberg (M.) Mitte April im US-SenatBild: Getty Images/AFP/B. Smialowski

Vor allem die Grünen hatten sich dafür eingesetzt, das Treffen öffentlich zu machen. "Es wäre auch zu absurd gewesen, wenn ausgerechnet ein Hearing (Anhörung) mit dem Chef der Datenkrake Facebook hinter verschlossen Tür stattgefunden hätte", meinte der Grünen-Abgeordnete Sven Giegold. Der liberale Fraktionschef Guy Verhofstadt hatte in der vergangenen Woche aus Verärgerung über den Ausschluss der Öffentlichkeit gar einen Boykott des Treffens angekündigt. 

Facebook hatte eingeräumt, dass Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern des Online-Netzwerks bei der britischen Firma Cambridge Analytica gelandet waren. Sie sollen unerlaubt für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump ausgeschlachtet worden sein. In Europa waren laut Facebook bis zu 2,7 Millionen Nutzer betroffen.

Zuckerbergs Besuch in Europa kommt nur wenige Tage, bevor am 25. Mai die neue europäische Datenschutzverordnung in Kraft tritt. Diese macht Firmen und Organisationen europaweit gültige Vorgaben für die Speicherung und den Schutz von Daten. Bei Verstößen drohen Firmen Strafen in Höhe von bis zu vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.

Stu/kle (dpa, afp)

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